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Buchbesprechung "China Study" von T. Colin Campbell

China Study zeigt eindrücklich, was wir bei der üblichen Ernährung verbessern können, um Zivilisationskrankheiten zu vermeiden. Wichtiges Buch!

Buch: Die China-Studie, Campbell: weniger tierisches Protein essen, verhindert Krankheiten© CC-by 2.0, Catalina Sparleanu, PhD, Foundation Diet Health Switzerland

Fazit

Ein Saulus mit Renommee wandelte sich zum Paulus. Erdrückende Beweise durch anerkannte Wissenschaftler bringen es auf den Punkt: Viel weniger tierisches Eiweiss ist der wichtigste Schritt um die bekannten Zivilisationskrankheiten zu verhindern. Bis zu einem gewissen Grad sind sogar Heilungen über die Ernährung möglich.

Da die Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie über fast unbeschränkte Mittel verfügt und damit aktiv eine Veränderung hin zu gesundem Essen verhindert, kann man diese Erkenntnis nur durch die vorgetragenen Beweise glauben. Zu gross sind die Verflechtungen von Wirtschaft, Politik, Medien und Gesundheitswesen. Ein gutes Märchen hält sich ewig, die Wahrheit benötigt Einfühlungs- und Denkvermögen.

1. Zusammenfassung

Der Autor schildert uns überzeugend, wie er als Kind und junger Erwachsener auf tierisches Eiweiss schwörte. Auch seine Dissertation ging in diese Richtung. Er wollte der Menschheit helfen, Gesundheit zu fördern, indem er für den Verzehr von mehr Fleisch, Milch und Eiern eintrat. Dazu arbeitete er über Jahre in den Philippinen.

Während zehn Jahren galt dort als Hauptziel, den Kindern durch Selbsthilfegruppen mehr tierisches Eiweiss zukommen zu lassen. Dann entdeckte er: Kinder, die am meisten Protein zu sich nahmen, bekamen am ehesten Leberkrebs!.

Er vernahm aus Indien von Rattenexperimenten, die gleiche Ergebnisse erzielten und als unglaubhaft galten. Die Erfahrungen seines Teams mit Transgenen Mäusen erbrachten das gleiche Resultat: Nicht die Gene entscheidenden, ob ein Mensch einer der zehn führenden Todesursachen zum Opfer fällt, sondern vor allem was er isst.

Gesunder und ungesunder Snack für Unterwegs.© CC-by 2.0, Catalina Sparleanu, PhD, Foundation Diet and Health Switzerland

Das war sein Schlüsselerlebnis:

Die von seinem Team während 27 Jahren durchgeführten Versuche, finanziert von wichtigen nationalen Institutionen, prüften einige der besten wissenschaftlichen Journale noch ein zweites Mal.

Für Wissenschaftler schockierend: eine proteinarme Ernährung hemmte die Krebsentstehung durch Aflatoxin. Die gleiche Ernährung hemmte ein bestehendes Krebswachstum.

Einige Proteine förderten Krebs nicht, doch förderte Casein (Kasein), das zu 87 % in der Milch enthaltene Protein, alle Stadien des Krebswachstums. Pflanzen hingegen lieferten gefahrlose Proteine.

Vier Dekaden biomedizinischen Forschens und Untersuchungsergebnisse langfristiger Studien belegen mit provozierenden Ergebnissen, dass eine angemessene Ernährungsweise Ihr Leben retten kann, schreibt Campbell sinngemäss und zählt auf:

  • Eine Änderung der Ernährungsweise ermöglicht es Diabetikern, ohne Medikation auszukommen.
  • Herzerkrankungen können allein mit Ernährung rückgängig gemacht werden.
  • Brustkrebs korreliert mit der Menge gewisser weiblicher Sexualhormone im Blut, die durch Nahrungsmittel aufgenommen werden.
  • Der Verzehr von Milchprodukten kann das Risiko von Prostatakrebs erhöhen. Antioxidanzien, die in Obst und Gemüse vorkommen, stehen in direktem Zusammenhang mit der geistigen Leistungsfähigkeit im Alter.
  • Nierensteinen kann mit einer gesunden Ernährungsweise vorgebeugt werden.
  • Diabetes vom Typ I, eine der verheerendsten Erkrankungen, die einem Kind widerfahren kann, steht in direktem Zusammenhang mit den Ernährungspraktiken im Säuglings- und Kleinkindalter.

Dieses Credo entstand nach den ganzheitlichen Untersuchungen an 6'500 ländlich lebenden Chinesen in China aus einer Grosszahl von Provinzen. Zwei Universitäten aus den USA und eine aus China waren beteiligt - unter der Führung des Autors.

Schliesslich erwähnt Campbell, dass die Grenzen zwischen Politik, Regierung, Lebensmittelindustrie, Pharmaunternehmen, Wissenschaft und Medizin im Lauf der Zeit verschwammen. Gerechtigkeit und Gesundheit sind die Verlierer. Da nicht erkannt, ist das gefährlicher als Korruption.

Das Resultat sind gewaltige Mengen an Falschinformationen, für die durchschnittliche amerikanische Konsumenten gleich zweimal bezahlen. Zum einen stellen sie das erforderliche Steuergeld für die Forschung zur Verfügung, zum anderen erbringen sie das Geld für die medizinische Versorgung ihrer grösstenteils vermeidbaren Erkrankungen.

Bemerkungen, Geleitwort und Vorwort

Die Bilder hier dienen zur Auflockerung und zur Unterbringung von eigenen Bemerkungen. Das Buch enthält wenig Bilder aber zahlreiche Tabellen. Die Bilder stammen von Wikipedia, von mir oder sind im Status "Public Domain" bzw. Gemeinfreiheit.

Nach dem Geleitwort, dem Vorwort zur amerikanischen Ausgabe und jenem zur deutschen Ausgabe, je von anderen Autoren geschrieben, folgt die Einleitung durch T. Colin Campbell, in der er seinen Werdegang und seine Motivation erklärt und dabei interessante und wichtige Fakten nennt.

Danach finden wir die vier Buchteile: China Study, Die Überflusserkrankungen, Leitfaden für eine gesunde Ernährung und Warum haben Sie davon nicht schon früher gehört? und ab Seite 375 vier Anhänge: Fragen und Antworten: Der Proteineffekt in Rattenexperimenten, Studiendesign der China Study, die Vitamin-D-Verbindung und Vergleichsdaten, gefolgt vom Index etc. ab Seite 406.

Das Buch beginnt mit einem Geleitwort von Howard Lyman, Autor von "Mad Cowboy". Er respektiert Prof. Dr. T. Colin Campbell wegen seinem Mut und seiner Integrität und erklärt die Problematik, trotz gutem Beweismaterial im Rücken nicht viel gegen den Mainstream (Massengeschmack) anrichten zu können.

Als einige Rinderzüchter Oprah Winfrey verklagten, nachdem sie ihre Absicht bekannt gab, kein Rindfleisch mehr zu essen, galt Lyman als Mitangeklagter.

Das Vorwort zur amerikanischen Ausgabe schrieb John Robbins, Autor von "Ernährung für ein Neues Jahrtausend" bzw. "Reclaiming Our Health and Food Revolution". Robbins betont:

Es ist leichter, einen Schokoriegel, einen Big Mac oder ein Coca-Cola zu finden als einen Apfel. Und Ihre Kinder essen in einer Schulcafeteria, wo man unter Gemüse das Ketchup auf dem Burger versteht.

Dann beschreibt Robbins das Hochglanzmagazin mit dem Titel "Hausarzt: Ihr essenzieller Leitfaden für Gesundheit und Wohlbefinden", das alle Ärzte in den USA von der Akademie für praktische Ärzte gratis erhalten. Da prangen im Überfluss ganzseitige Inserate von McDonald's, Dr. Pepper oder Werbung für Schokoladepudding und Oreo-Kekse. Ähnliches gilt in Europa, möglicherweise aber noch raffinierter. Dies weil von Fertiggerichtherstellern bezahlte Beiträge (PR, Öffentlichkeitsarbeit) erscheinen in welchen so genannte Diätologen die Vorteile von Tütensuppen und Tiefkühlkost hervorheben. Kritische Wissenschaftler der Yale-Universität nennen das toxisches Ernährungsumfeld.

Robbins nennt China Study ein mutiges und weises Buch und umschreibt den Autor als von grosser Bescheidenheit und menschlicher Tiefe. Er würde immer darstellen wie er zu seinen Schlussfolgerungen gekommen ist. Robbins erwähnt einige wichtige und zugleich interessante Aspekte aus seiner Sicht.

Das Vorwort zur deutschen Ausgabe schrieb Dr. Gunter R. Neeb, Idstein. Er praktiziert Chinesische Medizin und ist Gastprofessor.

Neeb schreibt, dass die China Study aus der bisher grössten epidemiologischen Studie zum Thema Ernährung nicht einfach zu glauben wären, da zu ungewohnt, obwohl die im Buch zitierten Belege über hunderte von Substudien sehr überzeugend und glaubhaft seien. Das Resultat sei in mehr als 20 Jahren anhand von Studien an über 10'000 Probanden entstanden.

Er fährt fort: Dort stand zum Beispiel, dass Milchprodukte, vermutlich via IGF-1 (Somatomedin C) vermittelte Zellstimulation, die Teilung von Tumorzellen beschleunigen, während noch immer in der Onkologie den abgemagerten Patienten empfohlen wurde, ihre Eiweisszufuhr mittels konzentrierter Milchprodukte wie Käse und Joghurt zu erhöhen.

Redaction comment

IGF-1 bedeutet eine Art insulinaehnliche Wachstumsfaktoren (IGF-1), auch Somatomedin C (SM-C) genannt.

Nur die englischsprachige Wikipedia orientiert über die Probleme des IGF-1:
"It is now widely accepted that signaling through the IGF-1-like receptor pathway is a significant contributor to the biological aging process in many organisms. ... Reduced IGF-1 signaling is also thought to contribute to the "anti-aging" effects of Calorie restriction. ... The IGF signaling pathway has a pathogenic role in cancer. Studies have shown that decreased levels of IGF lead to decreased growing of existing cancer cells. People with Laron syndrome have also recently been shown to be of much less risk to develop cancer."

Neeb bemängelt das Schönreden dieser Fakten durch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V., deren Mitglieder u.a. auch Wirtschaftsverbände sind. Besonders weil Studien auch demonstrieren, dass nicht nur der insulinaehnliche Wachstumsfaktor IGF-1 der Kühe (bovines IGF) ins Blut gelangt, sondern auch die Produktion von humanem (menschlichem) IGF-1 (engl.) durch das Casein (Kasein) der Milch ansteigt. Siehe auch diese Buchbesprechung zur Schädlichkeit von Milch.

Zudem erwähnt Neeb, dass die erklärten Wirkunterschiede zwischen aktivem Vitamin D durch Sonnenlicht und dem üblicherweise extern zugeführten D, (Cholecalciferol und Calcium) bei Brustkrebs und Osteoporose keine Aufklärung für den Konsument nach sich zieht. Dabei vermutet er den Grund in der Tatsache, dass Sonnenlicht kostenlos ist und somit kein Geschäft für die Industrie.

Dr. Neeb stellte wegen dem Buch China Study seine Ernährung auf nahezu vegan um (etwas Fisch) und schwört nun auf die "moderne" Ernährung.

Vegane und vegetarische Gerichte in Vitrine, Wikipedia Vegetarism,© Public Domain, Zeetz Jones, Wikipedia

Redaction comment

Die Leber bindet die Speicherform Calcidiol (25(OH)Vitamin-D3) an das Vitamin-D-bindende Protein (DBP), was die Niere in den Wirkstoff 1α,25(OH)2 Vitamin D3 aktiviert. Die mittel- bis längerfristige Vitamin-D-Versorgung lässt sich am besten über den Blutspiegel des 25(OH)Vitamin D3 bestimmen. Im Blut weist das gebundene Calcidiol eine Halbwertszeit von ca. 19 Tagen auf. Der 25(OH)Vitamin-D3-Spiegel im Blut betont die Versorgung der letzten drei bis vier Monate, während der Vitamin- D3-Spiegel nur die Versorgung der letzten Stunden bis Tage offen legt.

Der Mensch deckt Vitamin D am besten mit Sonne ab. In nördlichen Ländern erfolgt das zu wenig. In 100 g Nahrung befinden sich bei Matjeshering 27 µg, Lachs 16 µg, Kalbfleisch 3,8 µg, Avocado 3,43 µg, Champignons 1,9 µg. Bei Vitamin D3 entspricht 1 IE ≙ 0,025 µg Vitamin D3 ≙ 65,0 pmol. IE oder I.E. heisst Internationale Einheit (international unit = IU). IE ist meist eine willkürlich gewählte, reproduzierbare Dosierung der Präparate anhand ihrer Wirkung und nicht ihrer Stoffmenge. Die Weltgesundheitsorganisation definiert sie.

Persönliche Bemerkungen

Weil so konträr zu den Informationen der Nahrungsmittelindustrie, Regierung, Medizin etc. ist das nur zu akzeptieren, wenn man schon entweder das erkannt hat oder das Buch mit den erdrückenden Beweisen von Studien zahlreicher führender Wissenschaftler wirklich liest.

Die Einleitung von gut 8 Seiten Länge ist durch einige Aussagen interessant – wie: Aber die wahre Wissenschaft wird unter einem Wirrwar von unsachlichen oder sogar gesundheitsgefährdenden Informationen begraben – verursacht durch Pseudowissenschaft, Modediäten und Propaganda der Nahrungsmittelindustrie.

Die Erkenntnisse sind umfassend

Der Hauptautor hat seinen guten Namen nicht wegen dem Buch oder seiner Arbeit in China. Nein umgekehrt, er bekam diese wichtige und grosse Aufgabe wegen seiner Reputation, seiner Integrität und seiner Fähigkeiten. Man kann das Buch nicht mit dem eines Autors vergleichen, der sich durch eine eigene Ansicht einen Namen machte, denn hier schreibt jemand mit grosser fachlichen und menschlichen Glaubwürdigkeit. Das Buch zeigt 708 Quellenverweise, jeweils am Ende eines Kapitels angeordnet.

Weil zu den Schlussfolgerungen gute und überzeugende Beweise nötig sind, musste mein Text eine unübliche Länge annehmen. Auch die Erkenntnisse sind umfassend.

Mit dem Namen Campbell adressiere ich beide Autoren, Vater Prof. Dr. T. Colin Campbell (Ph.D. in Ernährung, Biochemie und Mikrobiologie) und Sohn, Dr. med. Thomas M. Campbell II. Normalerweise schreibe ich in der Einzahl, doch an gewissen Stellen mit Dres. und in Mehrzahl, um zu verdeutlichen, dass es zwei Autoren sind.

Bei Wikipedia gibt es einen Eintrag für China-Cornell-Oxford Project in englisch, doch nicht in deutsch.

Die Buchbesprechungen zu "Salt Sugar Fat" von Michael Moss über amerikanische und zu "Lügen Lobbies Lebensmittel" über Verhältnisse in der EU behandeln die Problematik bei den jüngeren Lesern mit hohem Konsum von Fertigprodukten wie Convenience Food oder gar Junkfood.

Eine Buchbesprechung über Zusatzstoffe in der Nahrung finden Sie zu "Die Ernährungslüge".

Die Allgemeinheit isst ungesund, was sich in der grossen Anzahl von Zivilisationskrankheiten zeigt, die meistens erst nach Jahrzehnten auftreten, ähnlich wie beim Tabakrauchen.

Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das Lesen:
Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler.

Dieses Buch jedoch adressiert sich an den "westlichen Normalverbraucher", der vermutlich meint, gesund zu essen.

Die Gefahr besteht darin, dass wir eine Verschlechterung unseres Zustandes nicht wahrnehmen, weil sie über Jahrzehnte schleichend daherkommt. Zudem orientieren wir uns an den Mitmenschen, was richtig oder gesund sei. Die Zivilisationskrankheiten betrachten wir als normale Erscheinung.

Grafik: Kalorien im Essen der Weltbevölkerung, Vergleich 1961 - 2001.© CC0, Lokal_Profil, Wikipedia

2. Buchbesprechung

Prof. Dr. Campbell weist darauf hin, dass er beinahe fünfzig Jahre (zuletzt) auf höchster Ebene Teil des Systems gewesen sei und nun beschreibt, warum wir da stehen, wo wir uns befinden. Er zählt 14 wichtige Punkte auf wie:

  • Synthetische Chemikalien in der Umwelt und in Nahrungsmitteln bilden nicht die Hauptursache für Krebs.
  • Nicht die Gene entscheidenden, ob ein Mensch einer der zehn führenden Todesursachen zum Opfer fällt.
  • Durch die vermittelten Hoffnungen auf hochwirksame Arzneimittel (nicht immer Heilmittel) lassen wir die richtigen Lösungsansätze ausser Acht.
  • Zwanghaftes Kontrollieren der Aufnahme von Nährstoffen, wie z.B. Omega-3-Fettsäuren, führt nicht zum Ziel.
  • Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel gewährleisten keinen langfristigen Schutz gegen Erkrankung.
  • Medikamente und operative Eingriffe heilen nicht die Krankheiten, an denen die meisten Amerikaner sterben.
  • Ihr Hausarzt weiss wahrscheinlich nicht, was Sie brauchen, um so gesund wie nur möglich zu sein. (S. 2)

Vier Dekaden biomedizinischen Forschens und Untersuchungsergebnisse langfristiger Studien belegen mit provozierenden Ergebnissen, dass eine angemessene Ernährungsweise Ihr Leben retten kann, schreibt Prof. Dr. Campbell sinngemäss und zählt auf:

  • Eine Änderung der Ernährungsweise ermöglicht es Diabetikern, ohne Medikation auszukommen. Herzerkrankungen können allein mit Ernährung rückgängig gemacht werden. Brustkrebs korreliert mit der Menge gewisser weiblicher Sexualhormone im Blut, die durch Nahrungsmittel aufgenommen werden.
  • Der Verzehr von Milchprodukten kann das Risiko von Prostatakrebs erhöhen. Antioxidanzien, die in Obst und Gemüse vorkommen, stehen in direktem Zusammenhang mit der geistigen Leistungsfähigkeit im Alter. Nierensteinen kann mit einer gesunden Ernährungsweise vorgebeugt werden. Diabetes vom Typ I, eine der verheerendsten Erkrankungen, die einem Kind widerfahren kann, steht in direktem Zusammenhang mit den Ernährungspraktiken im Säuglings- und Kleinkindalter. (S. 3)

Eine angemessene Ernährung ist die mächtigste Waffe gegen Erkrankungen

Redaction comment

Auf Grund meiner eigenen Erfahrung mit anderen Personen, die sich umstellten und meiner Frau und mir, bestätige ich die zwei ersten und die vierte hier zitierte Aussage voll. Es wäre "so einfach". "Zu einfach" würden wohl die meisten Ärzte noch immer erwidern.

Hinter ihrer Reaktion steckt meist nicht der Gedanke, dass sich damit kein Geld verdienen lässt, sondern Unkenntnis. Die Ausbildung zum Arzt beinhaltet kein vertieftes Wissen über Erkenntnisse der Ernährungslehre. Abgesehen davon sind diese stark durch die Nahrungsmittelindustrie bestimmt.

Ein verantwortungsvoller Arzt müsste nach Lektüre von China Study oder dieses Textes zumindest Patienten aufklären, was sie selbst unternehmen sollten. Das gälte als ein begleitender Zusatz (adjuvante Therapie) zu seiner Behandlung. Wenn die Patienten nichts davon wissen wollen, tat er immerhin sein Möglichstes.

Die Ergebnisse von hunderten von Studien beweisen, dass eine angemessene Ernährung die mächtigste Waffe gegen Erkrankungen ist, sagt die China Study nun aus.

Campbell erläutert uns auch warum sich Fehlinformationen oder gar Desinformationen hartnäckig halten. Er meint, dass die Hälfte der Amerikaner an einem Gesundheitsproblem leidet, das die wöchentliche Einnahme eines verschreibungspflichtigen Arzneimittels erfordert. Hundert Millionen Amerikaner würden einen erhöhten Cholesterinspiegel aufweisen.

Redaction comment

Ich meine, dass wir dieser Situation auch in Europa entgegensteuern. Ein solches Buch erreicht nicht die Masse. Nicht ein mal die Erkenntnisse daraus erreichen die Masse. Und auch wenn, wäre das Abwinken die Regel. Diese Informationen kommen somit nur einem ganz kleinen Teil der Bevölkerung zugute. Vor allem muss das Bedürfnis vom Leser aus vorhanden sein, so etwas zu lesen, eine typische Holschuld und nicht Bringschuld. Trotzdem setze ich mich dafür ein.

Kühe in Intensivhaltung, Melkkarussell, Weiterverarbeitung.© CC-by 2.0, Wikipedia - Elmist, Gunnar Richter, Mattinbgn, Foundation Diet and Health Switzerland

Persönliche Transformation

Dres. Campbell schreiben auf Seite 3: Ich ass einfach, was jeder andere auch ass: das, wovon man mir sagte, es sei gutes Essen. Wir alle essen, was schmackhaft oder praktisch ist, oder das, was uns unsere Eltern an Vorlieben mitgegeben haben.

Er wuchs in einem Milchviehbetrieb auf. Milchproduktion bildete die Existenz. Seine Dissertation an der Cornell-Universität handelte von besseren Methoden für ein schnelleres Wachstum von Kühen und Schafen. Er wollte der Menschheit helfen, Gesundheit zu fördern, indem er für den Verzehr von mehr Fleisch, Milch und Eiern eintrat.

Der Autor war der letzte Hochschulabsolvent von Professor Clive Maine McCay (1898-1967). Clive McCay war bekannt durch seine Rattenversuche mit besonders wenig Nahrung. Diese Ratten bekamen ein signifikant längeres und aktives Leben. Dies im Vergleich mit Ratten, die beliebig Nahrung aufnehmen durften. Das Gleiche passierte bei Hunden. McCay starb an einer schweren Krankheit.

Am Massachusetts Institute of Technology (MIT) untersuchte er in der Folge warum Millionen Küken wegen einer unbekannten toxischen Chemikalie im Futter starben und entdeckte dabei Dioxin als Ursache (Polychlorierte Dibenzodioxine und Dibenzofurane), die wohl giftigste chemische Verbindung.

Siehe auch diese spannende Geschichte über das Sevesounglück und etwas über die Ukraine und Wiktor Juschtschenko. So ist und handelt "der Mensch".

Danach untersuchte er in den Philippinen das ungewöhnlich hohe Auftreten von primärem Leberkrebs bei dortigen Kindern. Während zehn Jahren galt als Hauptziel dieser Entwicklungshilfe, den Kindern durch Selbsthilfegruppen mehr tierisches Eiweiss zukommen zu lassen. Dann entdeckte er:

Kinder, die am meisten Protein zu sich nahmen, bekamen am ehesten Leberkrebs!. (S. 5)

Er vernahm aus Indien von Rattenexperimenten. Ratten erhielten krebserregendes Aflatoxin. Eine Gruppe bekam 20 % Protein in der Nahrung, die andere nur 5 % - beide mit gleichem Anteil Aflatoxin. Das Ergebnis: Alle Ratten mit 20 % Protein entwickelten Leberkrebs. Bei der Gruppe mit 5 % tauchte kein Fall von Krebs auf! Das stand im Widerspruch zu allem, was er vorher gelernt hatte. Diese ketzerischen Resultate bildeten sein Schlüsselerlebnis.

Seine während 27 Jahren durchgeführten Versuche, finanziert von wichtigen nationalen Institutionen prüften einige der besten wissenschaftlichen Fachzeitschriften noch ein zweites Mal.

Für Wissenschaftler schockierend: eine proteinarme Ernährung hemmte die Krebsentstehung durch Aflatoxin. Die gleiche Ernährung hemmte ein bestehendes Krebswachstum.

Einige Proteine förderten Krebs nicht, doch förderte Casein (Kasein), das zu 87 % in der Kuhmilch enthaltene Protein, alle Stadien des Krebswachstums. Die gefahrlosen Proteine lieferten Pflanzen.

Redaction comment

Wiederum bestätige ich seine Erkenntnisse auf Grund meines eigenen Lebens und das einiger anderer. Meine Lebenserwartung betrug 1978 ganze 2,6 Jahre. Doch für eine solch kurze Lebenserwartung wollte ich nicht Operation und Chemotherapie, sondern mit einer totalen Lebensumstellung einen anderen Versuch starten.

Gerechtigkeit und Gesundheit bleiben auf der Strecke

Schliesslich erwähnt Dr. Campbell, dass die Grenzen zwischen Politik, Regierung, Lebensmittelindustrie, Pharmaunternehmen, Wissenschaft und Medizin im Lauf der Zeit verschwammen. Sie bilden bestenfalls ein Mischmasch ab zwischen der Gewinnerzielung und dem Wohl der Gesellschaft.

Gerechtigkeit und Gesundheit bleiben auf der Strecke. Die Probleme sind viel subtiler als etwa Korruption und darum auch viel gefährlicher.

Das Resultat sind gewaltige Mengen an Falschinformationen, für die durchschnittliche amerikanische Konsumenten gleich zweimal bezahlen. Zum einen stellen sie das erforderliche Steuergeld für die Forschung zur Verfügung, zum anderen erbringen sie das Geld für die medizinische Versorgung ihrer grösstenteils vermeidbaren Erkrankungen. (S. 8)

Teil 1: China Study

Eigentlich entspricht nur gerade das Kapitel "Lektionen aus China" mit 43 Seiten dem Thema China Study. Davor erfahren wir Interessantes aus seinem Leben, was auch zeigt, wie Campbell sich vom Saulus zum Paulus im biblischen Sinn wandelte, eine Wandlung, die nur wenig Menschen zu vollziehen imstande sind. Alles andere dient den Erkenntnissen aus der China Study und den Gründen, warum es an der praktischen Umsetzung noch immer fehlt.

2.1. Probleme, die wir haben – Lösungen, die wir brauchen (S. 13)

Campbell belegt mit Grafiken, dass ein Mann mit 47 % Wahrscheinlichkeit an Krebs erkrankt und eine Frau mit 38 %. Die Mortalität (Sterblichkeit) aus diesen Gründen nahm zwischen 1972 und 1992 eher zu als ab, doch ist erkennbar wie der adipöse (BMI =>30) Bevölkerungsanteil von 1976 bis 1999 sich mehr als verdoppelte. Allein wegen Diabetes betrug der jährliche Aufwand um 100 Milliarden $. Er weist auf Studien hin, die belegen, dass eine gesunde Ernährungsweise koronare Herzkrankheiten nicht nur verhindert, sondern auch zu einem Teil zurückbildet. (S. 16)

Dabei laufen die Heilungskosten aus dem Ruder. Sie betrugen in den USA 1997 eine Billion Dollar, das sind tausend Milliarden, oder pro Kopf 3'912 Dollar. Das ist mehr als doppelt so viel pro Kopf wie in Japan (1'760 Dollar), dem Land mit der höchsten Lebenserwartung, wenn wir von Kleinststaaten wie Monaco absehen. Deutschland stand dann bei 2'364 Dollar.

Verglichen mit Daten der OECD von 2009 steigerten sich die Gesundheitskosten in den USA auf 7'290 Dollar pro Kopf, Deutschland 3'588, Österreich 3'763 und die Schweiz auf 4'417 Dollar pro Kopf. (S. 404)

Die Kosten stiegen auch gemessen am Bruttonationaleinkommen (BNE, bis 1999 Bruttosozialprodukt, BSP, genannt) stark und betragen in den USA 2009 16 %. Besonders die USA rechnet mit weiteren rapiden Steigerungen.

Koronararterienverschluss und Atkins-Diät

Campbell erzählt kurz aus seiner Jugend auf dem Bauernhof, vom Herzinfarkt, den sein Vater mit 61 erlitt und seines Vaters Tod mit 70 an Koronararterienverschluss.

Redaction comment

Übrigens lebte Dr. Robert Atkins mit seiner auf Fleisch basierten Atkins-Diät auch nur ein Jahr länger als der Vater von Campbell. Er starb im 2003 im Alter von 71 an den Folgen eines Hirnschlags. Gemäss Wikipedia litt Atkins vorher unter einer längeren Krankheitsgeschichte, darunter ein Myokardinfarkt, Herzinsuffizienz und Bluthochdruck. Sein Beruf: Kardiologe!

Die erste Welle von Versprechen zur Gewichtsreduktion der 1970er Jahre

Campbell geht auf die erste Welle von Versprechen zur Gewichtsreduktion der 1970er Jahre ein, was mit einem Proteingetränk begann. Daran starben in kurzer Zeit gegen 60 Frauen während dieser Diät (Lebenserwartung). Darauf erschienen ähnliche Anpreisungen wie Dr. Atkins Diät, Protein Power, South-Beach-Diät etc., die immer wieder zu gefährlichen Gesundheitsstörungen führen. (S. 20)

Der Autor nennt auch "Der neue Zucker-Knacker", "Das Optimum" oder die "Vier-Blutgruppen-Diät" als Beispiel der Verwirrungen, die der Konsument erleiden muss, wenn er sich für eine bessere Ernährung interessiert. Dabei bedauert er, dass auch die Wissenschaftler sich auf Details konzentrieren, wie auf extrem spezielle Nahrungsmittelkomponenten, statt die grösseren Zusammenhänge zu beachten.

Die Folgen: Widersprüche (Falsifikationismus), irreführende Modediäten (engl. Food faddism) und Verunsicherung der Konsumenten.

Für ihn verkörpern solche Modediäten und die Betonung von einzelnen Nahrungsbestandteilen wie z.B. Vitamin E oder Kalziumpräparate das Schlechteste aus Medizin, Wissenschaft und Massenmedien.

Prof. Dr. T. Colin Campbell betont: Ich begann nicht mit vorgefassten Meinungen philosophischer oder sonst einer Art, um den Wert einer Ernährungsweise auf pflanzlicher Basis zu beweisen. Ich begann am anderen Ende des Spektrums: als fleischliebender Milchbauer im Privatleben und etablierter Wissenschaftler im Berufsleben. Ich pflegte sogar die Ansichten von Vegetariern zu beklagen, als ich Nahrungsmittelbiochemie in Vorklinikkursen unterrichtete. (S. 22)

Selbsteinschätzung, künftiges Idealgewicht, BMI>30 - Anteil pro Land, 2006.© CC-by 2.0, Wikipedia, Foundation Diet and Health Switzerland

Campbell erläutert, wie die Erkenntnisse aus diesen Studien auf Widerstand stossen. Weil sich die meisten Mediziner auf dem Gebiet nicht auskennen, ist die folgende Aussage für viele Mediziner schwer oder nicht zu akzeptieren:

Zudem existieren nun beeindruckende Belege, die beweisen, dass fortgeschrittene Herzerkrankungen, bestimmte relativ fortgeschrittene Krebsarten, Diabetes und einige andere degenerative Erkrankungen durch Ernährung rückgängig gemacht werden können.

Auch ich vernehme von Ärzten und kranken Menschen immer wieder die Ausrede, dass eine bestimmte Krankheit genetisch bestimmt sei. Natürlich spielt die genetische Disposition eine entscheidende Rolle, doch ist auch diese Aussage richtig: Jetzt wissen wir, dass wir diese "genetischen" Krankheiten grossteils vermeiden können, obwohl wir vielleicht das Gen (oder die Gene) aufweisen, das für die Erkrankung verantwortlich ist. (S. 24)

Weltklasse-Athleten

Eine richtige Ernährungsweise verhindert oder vermindert nicht nur Krankheiten, sondern erzeugt auch körperliches und geistiges Wohlbefinden.

Dazu zählt Campbell einige Weltklasse-Athleten auf wie Ironman Dave Scott oder Leichtathletikstars wie Carl Lewis (vegan seit 1990) und Edwin Moses, Tennisass Martina Navrátilová etc. Dabei erwähnt er auch die 68-jährige Marathonläuferin Ruth Heidrich. Ich verlinke hier auf Wikipedia in englisch, wo in deutsch Vegetarier nicht erwähnt: Edwin Moses, Martina Navrátilová. Ruth Heidrich kommt auf der interessanten Liste der bemerkenswerten Veganer (nur engl.) vor.

Die von Professor Dr. Russell Henry Chittenden (1856-1943) vor einem Jahrhundert an der Yale-Universität angelegten Humanstudien beschrieben überlegene körperliche Leistungsfähigkeit bei rein pflanzlicher Kost. Dies bestätigten auch Rattenversuche des Autors. Er kommt zum Schluss, dass weniger Menschen ihre letzten Lebensjahre mit langwierigen und kostspieligen Kämpfen gegen chronische Erkrankungen in Krankenhäusern führen müssten. Sein Credo:

Es ist an der Zeit ... die Verantwortung für unsere Gesundheit zu übernehmen. (S.25)

2.2. Wo das Protein zuhause ist (S. 29)

Das stickstoffhaltige Protein gilt seit 1839, der Entdeckung durch den holländischen Chemiker Gerardus Johannes Mulder, als das heiligste aller Nährstoffe. Das Wort proteios bedeutet auch "erstrangig". Im 19. Jahrhundert galt Protein als gleichbedeutend wie Fleisch oder Nahrungsmittel tierischen Ursprungs. Der Mythos besteht noch immer, sogar unter Ärzten.

Der deutsche Physiologe Carl von Voit (1831-1908) entdeckte, dass der Mensch 48,5 g Protein benötige, empfahl aber dennoch 118 g pro Tag. Er meinte ein Zuviel einer guten Sache existiere nicht. Was für ein Versagen durch Ignoranz der grundsätzlichen Naturgesetze!

Proteine Mythos

Verschiedene Studenten unter Carl von Voit übernahmen das unkritisch, wobei W.O. Atwater (1844-1907) als Leiter der USDA sogar 125 g täglich propagierte. Heute steht die Empfehlung auf weniger als die Hälfte. Max Rubner (1854-1932) meinte, dass der Verzehr von viel Fleisch "das Recht des zivilisierten Mannes" sei.

Campbell bemerkt auch, dass Protein lebensnotwendig ist und nach der Verdauung die wichtigen Aminosäuren bereit stellt. Nicht nur für den Aufbau von neuen Zellen. Er erklärt, dass in der vergangenen Euphorie über die Qualität, also der möglichst gleichartigen Zusammensetzung wie beim Menschen, eigentlich Menschenfleisch das Beste wäre. Natürlich verhalten wir uns nicht wie Kannibalen, sondern weichen auf Tiere aus.

Erst seit ein paar Jahren entdeckten Wissenschaftler, dass tierisches Eiweiss, was als beste Proteinqualität (biologische Wertigkeit) galt, nicht die beste Gesundheit erzeugt, sondern das Gegenteil.

Seit gut hundert Jahren fallen wir auf einen "bedauerlichen Trugschluss" herein.

Wir erfahren über einen Berg von überwältigenden Studien, die zeigen, dass so genanntes "minderwertiges" pflanzliches Protein, das eine langsame aber beständige Bildung neuer Proteinen gewährleistet, die gesündeste Proteinart ist. ...

Wir wissen heutzutage, dass der menschliche Organismus mittels hochkomplexer Stoffwechselabläufe imstande ist, alle essenziellen Aminosäuren aus der natürlichen Vielfalt der pflanzlichen Proteine zu beziehen. (S.33)

Natürlich versucht der Westen, hungernden Menschen in so genannten Entwicklungsländern vor allem mit Protein zu helfen. Der Autor schildert, dass Prof. Dr. Charlie Engel (1912-2007, eigentlich Ruben W. Engel), der damalige Leiter der Abteilung für Biochemie und Ernährung an der Virginia Tech, ihn 1967 für ein "Mutterprojekt" in den Philippinen gewann.

Erdnüsse, Aflatoxin und Leberkrebs

Als überzeugter Fleischanhänger wollte Campbell die Mütter unterernährter Kinder in der Funktion als Campus-Koordinator vor Ort unterrichten, auch bei einer mehrjährigen Angelegenheit.

Erdnüsse dienten vor allem als Proteinlieferanten, doch trat viel Leberkrebs wegen Aflatoxin durch Erdnussbutter auf. Die guten Erdnüsse kamen als Nuss in den Verkauf und deren Werte waren in wesentlich besserem Zustand, doch die verschimmelte Ware landete in Fabriken für Erdnussbutter.

Erdnussbutter gleicht dem westlichen Stil und nur Kinder von wohlhabenden Familien vermochten sich die "besonders gesunde Kost" zu leisten. Deren Kinder erkrankten auch am häufigsten an Leberkrebs, der bei uns erst ab Alter 40 auftritt.

Zur gleichen Zeit entstand in Indien eine Vergleichsstudie mit Ratten zu Leberkrebs und der Menge an gefressenem Protein. Ratten bekamen entweder 5 % Protein oder 20 % und alle gleich viel Aflatoxin. Die mit 20 % entwickelten alle Leberkrebs oder die vorausgehenden Zellschädigungen aber keine einzige Ratte der anderen Gruppe liess Anzeichen dafür erkennen. Niemand schien den Bericht aus Indien zu akzeptieren.

Er traf auf einem Flug den ehemaligen Kollegen am MIT, Prof. Paul Newberne, der dann die Rolle der Ernährung im Zusammenhang mit Krebs studierte. Dieser wehrte sich vehement gegen diesen Zusammenhang und glaubte an das Gegenteil.

Der Autor erklärt wie unterschiedlich "wissenschaftliche Beweise" in der Physik und der Medizin oder Gesundheitsforschung wirken.

Wissenschaftliche Beweise

Bei der Fragestellung: Fällt ein Ball herunter, wenn wir ihn in die Luft werfen, kennen wir eine hundertprozentig richtige Antwort. Bei der Frage, ob ein Raucher mit vier Paketen Zigaretten Konsum pro Tag Lungenkrebs bekommt, kann die Antwort nur ein "Vielleicht" sein. Statistiken bringen nur Prozente aber stellen keine sichere Prognose für einen Menschen, betont Campbell.

Er erläutert dann die verschiedenen Strategien und Möglichkeiten von Untersuchungen. Meist erhärten oder verwerfen Forscher Hypothesen durch Vergleiche, Messungen und Beobachtungen. Korrelation und Kausalzusammenhang (Kausalität) bilden da das Thema. Die China Study beruht vor allem auf dem Ursache-Wirkung-Verhältnis, also auf Kausalität. Das aber ganzheitlich. Sie untersucht Beziehungsmuster zwischen den unterschiedlichen Ernährungsweisen, Lebensstilen und Erkrankungen innerhalb der Untersuchung von 65 Landkreisen und 130 Dörfern bei 6'500 Erwachsenen und ihren Familien. (S. 41)

Er betont die Wichtigkeit, ursächliche Gründe zu finden. Beispielsweise kommen in Ländern mit mehr Telefonmasten auch mehr Herzerkrankungen vor. Diese korrelieren also positiv, doch ist das nicht die Kausalität, denn die Relevanz ist nicht gegeben. Telefonmasten sind keine Voraussetzung.

Redaction comment

Selten kennen wir die alles entscheidenden Hintergründe zu solchen Studien oder Meta-Studien. Besonders wenn eine starke Industrievertretung dahinter steckt, ist das Resultat problematisch. Sie können fast darauf zählen: Kommt etwas in Boulevard-Zeitungen, Konsumentenzeitschriften etc., dann kommt das von wirtschaftlich interessierten Kreisen - aber nur eine Seite der Medaille ist zu lesen.

Die China Study arbeitet mit mehr als 8'000 statistisch signifikanten Korrelationen. Dazu ist die statistische Signifikanz wichtig. Beweist eine Untersuchung mit der Wahrscheinlichkeit von 95 %, dass kein Zufall mitspielt, heisst das Ergebnis signifikant, während der Grenzwert von 99 % statistisch hochsignifikant bedeutet. Bekannte Wirkmechanismen: die Resultate fremder Untersuchungen vermögen die Zuverlässigkeit eines Resultates zu steigern oder zu vermindern. Metaanalysen aus einer Vielzahl von Studien erreichen potenziell die Steigerung der Sicherheit.

Die grössten Gefahren liegen in tierischen Proteinen (Fleisch, Eiern, Milchproducten, Teigwaren).© CC-by 2.0, Wikipedia, Evan Amos, Foundation Diet and Health Switzerland

2.3. Krebs ausschalten (S. 45)

Wie Amerikaner panikartig auf eine Meldung über kanzerogene Stoffe reagieren, schildert der Autor anhand des früher üblichen Spritzens des Wachstumsregulator Alar in der Landwirtschaft. Er zählt danach weitere karzinogene Stoffe auf, darunter DDT, Nitrit und künstliche Süssstoffe.

Wie solche wissenschaftliche Publikationen entstehen

Darauf erklärt er wie solche wissenschaftliche Publikationen entstehen. Ein Beispiel bilden Rattenversuche mit Nitrosamin NSAR (N-Nitroso Sarkosin). Schon die Gruppe mit der "niedrigen" Dosierung erhält etwa so viel, wie wenn Sie in 30 Jahren 270 tausend je mit einem halben Kilo Fleischwurst belegten Wurstbrötchen essen müssten.

Die Meldung schlug trotzdem so ein, dass sogar der Konsumentenschützer Ralph Nader die Hotdogs als eine von Amerikas tödlichsten Minen bezeichnete.

Campbell beschreibt danach die drei Stadien von Krebs (Karzinogenese): Entstehung (Initiation, auch bei der Lipidperoxidation), Wachstum und Ausdehnung. Letzteres ist falsch übersetzt und meint Ausbreitung, also Metastasierung. Die vier Schritte zur Initiation (nicht Initation) demonstriert er anhand einer Zeichnung anschaulich. Dies anhand von Aflatoxin in der Leber mit dem Eintritt in eine Zelle, der enzymatischen Umwandlung in ein gefährliches Produkt, das sich mit der DNA zu einem Karzinogen-DNA-Addukt (DNA adduct) entwickelt. Meist erfolgt dann eine Reparatur der Desoxyribonukleinsäure (DNA). Bleibt diese aus, beginnt das Wachstum durch mutierte Zellen.

Er untersuchte in einer Studie das Enzym multifunktionelle Oxidase (MFO, Mixed-function oxidase, engl.), das sehr komplex ist und verschiedene Stoffe als Katalysator umwandelt. Das dient zur Entgiftung aber aktiviert auch Aflatoxine zu Aflatoxinmetaboliten. Die blosse Veränderung der aufgenommenen Proteinmenge verändert die Enzymaktivität (Katalysatoraktivität) stark.

Niedrigere Proteinaufnahme vermindert drastisch die Krebsentstehung

Die Experimente von Rachel Preston ergaben, dass bei nur 5 % Milchprotein (Casein) an der Gesamtnahrungsmittelaufnahme, statt 20 %, die gefährlichen Aflatoxin-DNA-Addukte sich massiv verminderten.

Die Resultate: weniger Aflatoxin gelangt in die Zelle; die Zellen vermehren sich langsamer; vielfache Veränderungen zur Verminderung der Enzymaktivität fanden innerhalb der Enzymkomplexe statt;die Menge der kritischen Komponenten der massgeblichen Enzyme wurde verringert; weniger Aflatoxin-DNA-Addukte wurden gebildet". Fazit: "Niedrigere Proteinaufnahme vermindert drastisch die Krebsentstehung. (S. 54)

Das deckt sich mit den früher belächelten Studien in Indien. Eine weitere Untersuchung durch Scott Appleton und George Dunaif befasste sich mit den Foci, also mit mikroskopisch kleinen Zellanhäufungen, die als Krebsvorstufen gelten. Sie entdeckten, dass sogar bei einer mehrfach höheren Aflatoxin-Gabe bei nur 5 % Proteinzufuhr die Foci wesentlich weniger erschienen als bei 20 % Proteinzufuhr und wenig Aflatoxin.

Die Studien von Linda Youngman beweisen, dass der Vorgang sogar später durch Veränderung der Proteinmenge zu steuern ist.

Eine durch niedere Proteinzufuhr verhinderte Krebsentwicklung lässt sich später mit viel Protein in der Nahrung zum Krebswachstum anregen, ohne Aflatoxin zu geben.

Die Foci wirken dann wie eine Art Gedächtnis. Bei über 10 % Protein steigen die Foci dramatisch mit dem Anstieg des Nahrungsproteins. Zu den gleichen Resultaten kam später auch der japanische Gastprofessor Fumiyiki Horio.

10 % Protein ist schon beträchtlich mehr als der Mensch benötigt, doch schliessen 10 % auch die allermeisten Ausnahmen mit ein. Was darüber ist, wirkt schädlich.

Die Amerikaner essen täglich etwa 15 – 16 % Protein. Zum Vergleich: 45 g Porterhouse-Steak enthalten 13 g Protein.

T-Bone steak im Vergleich zu Porterhouse Steak.© CC-by 2.0, Wikipedia, Thiago R. Ramos, Foundation Diet and Health Switzerland

Nach diesen Resultaten liess Campbell durch David Schulsinger prüfen, ob pflanzliches Protein sich ebenso verhält. Nein: Pflanzliches Protein förderte den Krebs nicht, Kuhmilchprotein förderte jedoch den Krebs.

Experimentellen Untersuchungen

Die gleichen Resultate lieferte fertig entwickelter Leberkrebs: Das Wachstum verringerte sich um 35 – 40 % bei niedriger Dosis von Milchprotein. Erhielten die Tiere immer nur 5 % Milchprotein so erlebten sie trotz hoher Aflatoxinbelastung ein hohes Lebensalter ohne Krebs und das zu 100 %, während die mit 20 % Milchprotein alle nicht überlebten. Das Buch beschreibt das viel eingehender und umfassender.

Chronische Belastung mit dem Hepatitis-B-Virus (HBV) erzielt beim Menschen 20 – 40 Mal so viel Leberkrebs (S. 62). So züchteten Forscher transgene Mäuse mit dieser Belastung, um verstehen zu lernen, wie das Virus Leberkrebs auslöst. Um auch diese Form von Leberkrebs an Mäusen zu studieren, setzte Campbell den Studenten Jifan Hu und später auch Dr. Zhiqiang Cheng ein. Sie erhielten die beiden unterschiedlichen Stämme von transgenen Mäusen. Das Kasein zeigte die selbe Wirkung. Die Details finden sich auf Seite 63 inkl. Abbildungen von Geweben. Danach finden wir die Gründe, warum sich das sehr stark mit dem Menschen vergleichen lässt.

Schliesslich untersuchten Tom O'Connor und Youping He die Auswirkungen von Fischprotein, Nahrungsfetten und Carotinoide und kamen bei Leberkrebs und Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreastumor) zur Erkenntnis, dass die Ernährung einen weit grösseren Einfluss auf das Wachstumsstadium von Krebs hat als die Menge des krebsauslösenden Karzinogens.

Die grosse Frage stellt sich, ob diese experimentellen Untersuchungen an Tieren wirklich allgemein und für den Menschen zutreffen. Eine grosse Humanstudie fehlte. Dr. Junshi Chen aus China ermöglichte das 1980. Daraus entstand etwas später die China Study.

Das Fazit dieser Versuche: Nährstoffe aus Nahrungsmitteln tierischen Ursprungs steigerten das Tumorwachstum, während Nährstoffe aus pflanzlichen Nahrungsmitteln die Tumorentwicklung reduzierten.

Andere Forschergruppen kamen zu Brustkrebs mit unterschiedlichen Karzinogenen zu den gleichen Ergebnissen. (S. 65)

2.4. Lektionen aus China (S. 70)

1973 bekam der Premierminister von China, Zhou Enlai (1898-1976) die Diagnose Krebs. Darum initiierte er eine landesweite Erhebung über das Vorkommen von 12 Krebsarten in mehr als 2400 chinesischen Landkreisen mit 880 Millionen (96 %) ihrer Einwohner. Damit entstand das ambitionierteste biomedizinische Projekt – mit 650 tausend Mitarbeitern. Die daraus resultierende Karte demonstriert riesige Unterschiede je nach Gegend und Lebensgewohnheit. Landkreise mit mehr als 100 Mal mehr Krebs als in anderen kamen vor. In den USA ist das Verhältnis nur 1 zu 3, gemessen an den Staaten. Insgesamt traten in China wesentlich weniger Krebsfälle auf als in den USA.

Die China Study - einen Meilenstein in der Wissenschaft

Campbell führt aus, welche Kapazitäten bei einer gemeinsamen Studie, der eigentlichen China Study, mitwirkten: Dr. Junshi Chen, der stellvertretende Direktor des bedeutendsten Ernährungs- und Gesundheitsforschungslabors der Regierung Chinas, Junyao Li, einen der Autoren der Krebs-Atlas-Studie, Richard Peto von der Universität Oxford (UK), einer der führenden Epidemiologen der Welt und Prof. Dr. T. Colin Campbell als Leiter.

Das Team griff auf die Sterblichkeitsraten von mehr als vier Dutzend unterschiedlichen Krankheiten zu wie verschiedene Krebstypen, Herzerkrankungen, Infektionskrankheiten etc. Bei 6500 Erwachsenen entnahm das Team Blut und Harnproben und erfasste unmittelbar sämtliche Nahrungsmittel, die diese Familien während eines Dreitageszeitraumes einnahmen.

Zudem analysierte das Team Nahrungsmittelstichproben von Märkten im ganzen Land. Durch Auswahl von ländlichen Gegenden mit seit Generationen gleich bleibendem Essverhalten und praktisch fest ansässigen Familien erreichte die Studie eine ausserordentliche Aussagekraft mit mehr als 8'000 statistisch signifikante Zusammenhänge zwischen Lebensstil-, Ernährungs- und Erkrankungsvariablen. (S. 73)

Als sehr gross erwies sich auch die Bandbreite der Schwankungen innerhalb Chinas gemessen am Durchschnittswert eines Landkreises. Das ist ein wichtiger Faktor, um die Auswirkungen von Ernährung und der Korrelation mit Krankheiten signifikant offen zu legen. Beispielsweise schwankte das Beta-Carotin im Blut um das neunfache, "Blutfett" (Lipoproteine) um das Dreifache bei sechsfacher Schwankung der Fettaufnahme oder der Blutcholesterinwert beinahe um das Zweifache. (Da kommt evtl. ein Übersetzungsfehler vor Lipoproteine / Blutcholesterinwert.)

Die Medien bezeichneten die China Study als einen Meilenstein in der Wissenschaft. Sie verglich Ernährungsweisen, die mehr oder weniger auf pflanzlicher Kost basieren, aber die alle deutlich reicher an pflanzlicher Nahrung sind, als die westlichen Ernährungsweisen. Westliche Studien hingegen vergleichen bisher nur westliche Ernährungsweisen, also solche, die mehr oder weniger auf relativ hohem Anteil tierischen Eiweisses basieren.

Während wir im Westen vor allem Erkrankungen durch Überfluss sehen, kamen in China mehr Krankheiten durch Armut vor, die auch ganz andere sind als Krebs, Diabetes und koronare Herzerkrankungen. Die Armut versucht die Regierung mit Erfolg zu korrigieren.

Die Unterschiede zwischen dem Essverhalten in China und den USA sind gewaltig. Die mehr körperlich arbeitenden ländlichen Chinesen assen mit dem chinesischen Standardwert für Gewicht 65 kg 2'641 kcal/Tag verglichen mit 1989 kcal/Tag in den USA. In den USA isst man mit Standardwert 77 kg Körpergewicht 2'400 kcal/Tag. In China wäre bei Standardwert 77 kg mit 3'000 kcal/Tag zu rechnen.

Teller mit Curry-Reis und Gänsefuss-Blätter als Vergleich zum Westen.© CC-by 2.0, Catalina Sparleanu, PhD, Wikipedia, Xufanc, Foundation Diet and Health Switzerland

Campbell schreibt:

Ich habe nie in der Hoffnung auf Unsterblichkeit nach Gesundheit gestrebt. Bei guter Gesundheit zu sein, heisst, dass wir die Zeit, die wir haben, gänzlich auskosten können. Es bedeutet, unser gesamtes Leben hindurch so mobil wie möglich zu sein, ohne lähmende, schmerzhafte und langwierige Kämpfe gegen Krankheiten auf sich nehmen zu müssen. (S. 76)

Altersstandardisierte Vergleiche der Todesursachen zwischen industrialisierten Ländern und anderen beweisen, dass koronare Herzkrankheiten und Brustkrebs bei uns viel häufiger auftreten. Diese "westlichen Krankheiten" nennt der Autor Krankheiten durch Nahrungsüberfluss. Im englischen Original heisst das "Nutritional Extravagance" (S. 76).

Der Blutcholesterinwert

Der Blutcholesterinwert entsteht aus zwei Hauptkomponenten. Einerseits aus der Eigensynthese, die den Bedarf deckt, andererseits aus tierischen Nahrungsmitteln. Ohne Zuführung von tierischen Nahrungsmitteln ist der Wert meist bedeutend tiefer als mit. Der Blutcholesterinwert ist ein ausgezeichneter Frühindikator für koronare Herzerkrankungen.

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Die Cholesterinbiosynthese erfolgt in der Leber aber auch durch Darm und Haut (durch Eukaryoten) aus einfachen Ausgangsstoffen.

Aus "Taschenatlas der Ernährung" (Biesalski/Grimm): "Bei niedriger Cholesterolaufnahme, die nur durch ein strenges Diätregime erreicht wird, ist der Beitrag des Nahrungscholesterols zum Gesamt-Cholesterol-Umsatz sehr gering... und macht ... nur 10-15 % des Tagesumsatzes aus. Hierbei bleiben der Plasma-Cholesterol-Spiegel und die LDL-Rezeptoren (verantwortlich für die zelluläre Aufnahme) in einem "steady state." (Gleichgewichtszustand)

"Tatsächlich existiert eine Untergruppe der Bevölkerung (ca. 20-25 %), die auf exogene Cholesterolzufuhr "pathologisch" reagiert." Der interne Prozess der Cholesterolhomöostase (Homöostase) kann nicht mehr ausgleichen.

Der Blutcholesterinwert in China liegt im Durchschnitt bei 127 mg/dl und in den USA bei 215 mg/dl. In China existieren Landkreise mit hohen Werten und solche mit sehr tiefen. Ein Landkreis wies auf 94 mg/dl, während bei zwei Gruppen von jungen Frauen sogar nur Werte von 80 mg/dl auftraten. Die USA pflegte den Mythos, dass der Wert unter 150 mg/dl zu gesundheitlichen Problemen führe!

Die Bezirke in China korrelieren sehr stark: Als zum Beispiel die Cholesterinwerte von 170 mg/dL (sic!) auf 90 mg/dL zurückgingen, nahmen auch Leberkrebs, Rektumkrebs, Dickdarmkrebs, Lungenkrebs bei Männern, Lungenkrebs bei Frauen, Brustkrebs, Leukämie bei Kindern, Leukämie bei Erwachsenen, Hirnkrebs bei Kindern, Hirnkrebs bei Erwachsenen, Magenkrebs, Speiseröhren- und Kehlkopfkrebs ab.

Die Sterblichkeitsrate aufgrund der koronaren Herzkrankheiten war bei amerikanischen Männern 17-mal höher als unter Männern aus den ländlichen Gebieten Chinas. (S. 79)

Höhere Blutcholesterinwerte führen zu koronaren Herzkrankheiten – ist uns bekannt, doch führen sie auch vermehrt zu Krebs.

Die drei bedeutenden Herzforscher und Ärzte Bill Castelli, Bill Roberts und Caldwell Esselstyn Jr bestätigten Prof. Dr. Colin Campbell, dass sie bei Patienten mit Blutcholesterinwerten unter 150 mg/dl niemals einen Todesfall aufgrund einer Herzerkrankung erlebten.

Siehe auch Aussagen bei Wikipedia über Cholesterin.

Castelli war der langjährige Leiter der bekannten Framingham-Herz-Studie der NHI (sic!). Esselstyn war ein renommierter Chirurg an der Cleveland-Klinik, der eine bemerkenswerte Studie über die Umkehrbarkeit von Herzerkrankungen durchführte. … Roberts war lange Zeit der Herausgeber der renommierten Medizin-Fachzeitschrift Cardiology.

Castelli verwendete eine Kohortenstudie. NHI sollte NIH heissen für National Institutes of Health. (S. 80)

Während gesättigte Fette und Nahrungscholesterin einen leichten Anstieg des Blutcholesterins bewirken, erhöht tierisches Protein diesen stark.

Pflanzliche Nahrungsmittel hingegen unterstützen durch unterschiedliche Mechanismen die Verringerung des Blutcholesterins.

In den ländlichen Teilen Chinas beträgt der Konsum von tierischem Protein im Durchschnitt lediglich 7,1 g pro Tag pro Person, während ein Amerikaner die Riesenmenge von 70,0 g pro Tag durchschnittlich zu sich nimmt.

Aber sogar in China mit der so niederen Proteinzufuhr finden sich die gleichen Unterschiede in Gegenden mit mehr Konsum an tierischen Produkten, obwohl auch dann weit unter dem westlichen Standard liegend.

Brustkrebs und die vorzeitige Regelblutung

Auf den folgenden Seiten erklären Dres. Campbell den Einfluss von Fett auf die Gesundheit. Er beschreibt geschichtlich warum wir heute zu viel "schlechtes" Fett aufnehmen. Sein Schluss: Die Übereinstimmung zwischen Fettkonsum und dem Konsum tierischen Proteins beträgt mehr als 90 %. (S. 83)

Prof. Kenneth K. Carroll, Western Ontario University in Kanada zeigte eine eindrucksvolle Verbindung zwischen Nahrungsfett und Brustkrebs. Ken Carroll ist auch bekannt, weil er Migrantenstudien mit einbezog, um zu beweisen, dass das Geschehen nicht mit Vererbung zu erklären ist. Sir Richard Doll und Sir Richard Peto von der Universität Oxford (UK) kamen zum Schluss, dass nur 2 – 3 % aller Krebserkrankungen auf Vererbung zurückzuführen seien. (S. 84)

Ich kann nur hoffen, dass meine Ausführungen nicht mit so zahlreichen Übersetzungsfehlern behaftet sind, wie in der deutschsprachigen Ausgabe vorkommend.

Als Beispiel kommt in der deutschsprachigen Ausgabe der Name Kent Carroll statt Ken Carroll, wowohl im Verzeichnis S. 408 wie auch auf den Seiten 84 und 294. Eigentlich heisst er voll aber Kenneth K. Carroll(1923-1998). Ken ist der richtige Kurzname.

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Eine Würdigung in englisch finden Sie im JN, The Journal of Nutrition. Er hat auch geholfen ChinesePod ins leben zu rufen, ein System: Chinese learning for busy people.

Der durchschnittliche Fettanteil in China beträgt 14,5 % an der Kalorienaufnahme und schwankt je nach Gebiet zwischen 6 – 24 %, während der Durchschnitt dann in den USA bei 36 % liegt. Im Gegensatz zu den USA bastelt die Industrie in China (noch) nicht am Fettgehalt der Nahrungsmittel herum. Das Fett stammte in China vor allem von tierischen Nahrungsmitteln.

Campbell geht noch auf die Menarche bei jungen Frauen ein und findet diese zwischen 15 und 19 Jahren, mit Durchschnitt Alter 17, im Vergleich zu 11 Jahren in den USA! Er zählt die Konsequenzen auf und kommt zum Schluss, dass Kinder möglichst wenig an tierischen Nahrungsmitteln erhalten sollten, also möglichst niedrigen Konsum von Milch und Fleisch. Denn die Nachteile der früh einsetzenden Regelblutung sind gross. Er begründet das auch.

Schliesslich beleuchtet Campbell die Bedeutung von Ballaststoffen. Diese kommen ausschliesslich in pflanzlichen Nahrungsmitteln vor. Sie bestehen aus hochkomplexen Kohlenhydratmolekülen. Manche binden Wasser, ziehen aber auch schädliche chemische Substanzen ähnlich einem Klebeband ab. Sie verringern die kalorische Dichte unserer Ernährung und erzeugen ein Sättigungsgefühl.

Die Vorteile von viel Ballaststoffen

Vor allem Denis Parsons Burkitt, Trinity College in Dublin publizierte als Tropenmediziner die Vorteile von viel Ballaststoffen. Er erhielt u.a. den Bower Award. Allerdings existiert das Wissen nahezu seit 200 Jahren, dass bei ballaststoffarmer Ernährung ein erhöhtes Risiko von Krebs auftritt, vor allem Brust- und intestinale Krebstypen.

Die diskutierte Verringerung der Eisenresorption durch Ballaststoffkonsum manifestierte sich in der Studie eher umgekehrt. Dabei ist der Konsum in China erstaunlich hoch mit 34 mg Eisen pro Tag wegen Weizen und Mais aber nicht wegen geschältem Reis. In den USA beträgt das 18 mg/Tag.

Schliesslich geht der Autor noch auf die Bedeutung der vielen Farben von Früchten mit ihren Antioxidanzien ein und auf deren Wichtigkeit für die Gesundheit. Volkstümlich schildert Campbell die Zusammenhänge, erklärt die Gründe, warum Pflanzen besonders viel Antioxidanzien enthalten müssen und wie sich das für uns auswirkt.

Obstverzehr und die "Atkins-Krise"

Dabei nennt er z.B. verschiedene Carotinoide, von denen hunderte existieren, wie Beta-Carotine des Kürbis, Lycopine der Tomaten oder Crytoxanthine und Ascorbinsäure (Vitamin C) der Orangen. Dabei zählt er Krankheiten auf, die in Gegenden mit vermehrtem Konsum tierischer Produkte einhergehen: Speiseröhrenkrebs, Leukämie, Krebs im Nasenrachenraum, in Brust, Magen, Leber, Enddarm, Dickdarm und Lunge.

Aber er nennt auch den Effekt von vermehrtem Obstverzehr mit Verringerung von Herzkrankheiten, hypertoner Herzerkrankung und Schlaganfall – auf Grund der hohen Menge an natürlichem Vitamin C. (S. 94)

Mit Titel "Die Atkins-Krise" geht Campbell mit guten Argumenten ins Gericht mit Dr. Atkins. Er entlarvt den Unsinn über die "Low-Carb-Diät", die sich modisch entfaltet, etwa so: Einem Bericht zufolge, der die Ernährungsstatistiken der Regierung zusammenfasste, konsumierten Amerikaner 1997 dreizehn Pfund mehr Fette und Öle pro Person als im Jahr 1970, d.h., der Fettkonsum ist von 52,6 auf 65,5 Pfund angestiegen. Wegen der enormen Zunahme der Gesamtmenge der Nahrungsaufnahme ist der Anteil in Prozent dennoch etwas gesunken. Mehr zuckerhaltiger Junkfood ist eine Ursache dieser Nahrungszunahme.

Er nennt gewisse Ernährungs-Modebücher entweder als schwere Form von Ignoranz oder als opportunistische Täuschung.

Populär sind sie, weil die Menschen wegen grossem Fleischanteil im Essen kurzfristig wirklich an Gewicht verlieren. Das ist nicht verwunderlich, da die Personen statt durchschnittlich 2'250 kcal/Tag nur 1'450 kcal/Tag einnahmen.

Dafür klagten z.B. 68 % der Personen über Verstopfung, 63 % über Mundgeruch (bad breath), 51 % über Kopfschmerzen etc. Zudem schieden die Teilnehmer mit 53 % überwältigend mehr Kalzium im Urin aus, was eine Katastrophe für die Knochengesundheit bedeutet.

Ungesund ist auch der anfänglich hohe Flüssigkeitsverlust. Australische Wissenschaftler zogen den Schluss: Komplikationen wie Herzarrythmien, Kontraktilitätsabnahme des Myokards, plötzlicher Tod, Osteoporose, Nierenschäden, erhöhtes Krebsrisiko, Beeinträchtigung der körperlichen Mobilität und Lipidanomalien stehen alle in direktem Zusammenhang mit einer langfristigen Einschränkung der Kohlenhydrate in der Ernährung. (S. 97)

Irgendwo soll Atkins erwähnen, dass viele von meinen Patienten über dreissig Vitaminpillen am Tag nehmen.

Campbell schliesst das Thema zu Dr. Atkins mit: Vielleicht ist es ein Beleg für die Macht des modernen, cleveren Marketings, dass ein adipöser Mann mit Herzerkrankung und Bluthochdruck einer der reichsten Verkäufer von Quacksalberprodukten geworden ist, die jemals gelebt haben. Er verkauft eine Diät, die Ihnen Schlankheit, ein gesundes Herz und die Wiederherstellung eines normalen Blutdrucks verspricht.

Natürlich ist bei Kohlehydraten sehr zu unterscheiden zwischen natürlichem Obst, Gemüse und ungeschälten Getreiden einerseits und andererseits den hoch raffinierten einfachen und damit schädlichen Kohlehydraten. In Industrieländern konsumieren die Menschen oft vor allem raffinierte Kohlehydrate – und das ist das Hauptproblem. Dazu kommt Kopfsalat, eine der nährstoffärmsten Gemüsesorten.

Der Autor nennt Junkfood mit viel Fructose (Fruktose), Teigwaren aus raffiniertem Mehl, Kartoffelchips, Limonaden, gezuckerte Cerealien und fettarme Schokoriegel als die grossen Essens-Sünden bei uns.

Er zählt Unterschiede zwischen China und den USA auf wie: Die durchschnittliche Kalorienaufnahme pro Kilogramm des Körpergewichts war 30 % höher unter den am wenigsten aktiven Chinesen als bei den durchschnittlichen Amerikanern. Und trotzdem war ihr Körpergewicht um 20 % geringer. (S. 100)

Er beschreibt warum nicht ein z.B. genetisch bedingter "schnellerer Stoffwechsel" die Ursache ist, sondern die andere Zusammensetzung der Ernährung und die grössere Aktivität. Er erwähnt dabei z.B. den Arbeitsweg mit dem Fahrrad. Dabei bemängelt er, dass die chinesische Regierung trotz dem Wissen um die Ergebnisse der China Study, die Körpergrösse der Chinesen durch vermehrten Konsum von tierischem Eiweiss erhöhen will. Das Land führt Milchindustrie ein – und wiederholt die gleichen Fehler wie der Westen. (S. 103)

Das Problem während der Studien bildeten aber auch Unterernährung, unzureichende Vielfalt, mangelnde Qualität, parasitäre Krankheiten, Kinderkrankheiten und Lungentuberkulose – bei schlechten Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen.

Vor allem chronische Infektion mit dem Hepatitis B-Virus (HBV) trat oft auf. In einigen Gegenden wiesen die Hälfte der Menschen eine chronische Infektion auf – verglichen mit 0,2 – 0,3 % in den USA. Leberkrebs kommt daher ausserordentlich oft vor. Das wiederum in Gegenden mit hohem Kasein oder Fleischkonsum – wie in den Tierversuchen!

Sein Fazit: Kasein, und sehr wahrscheinlich alle Arten von Tierprotein, kann die massgeblichste krebsauslösende Substanz sein, die wir konsumieren. (S. 104)

Wichtige Aussage

Er kämpfte oft gegen die alte Theorie, einzelne Stoffe zu untersuchen, wie Auswirkung von Selen auf Brustkrebs etc. Dabei sollten wir die Sache ganzheitlich angehen. Er meint:

Alle Inhaltsstoffe in Nahrungsmitteln wirken zusammen, um entweder Gesundheit oder Krankheit hervorzubringen. Je mehr wir glauben, dass ein einzelner Bestandteil ein ganzes Nahrungsmittel ausmacht, desto mehr verirren wir uns in Schwachsinn. (S. 107)

Wichtig ist auch seine Aussage: Traurigerweise ist es auch "normal" in Amerika, an einer Herzkrankheit zu leiden. Im Laufe der Jahre haben sich Standards durchgesetzt, die mit dem übereinstimmen, was wir im Westen beobachten und erfahren. Wir sind viel zu oft zu dem Schluss gekommen, dass US-amerikanische Werte "normal" sind, weil wir die Tendenz haben, zu glauben, dass die westlichen Erfahrungen die einzig richtigen sind. (S. 108)

Er berichtet, dass er vor 15 Jahren aufhörte, Fleisch zu essen, später nahezu auf alle tierischen Nahrungsmittel verzichtete und sich dabei seine Blutcholesterinwerte trotz des Älterwerdens verbesserten. Er findet sich körperlich fitter als mit 25 Jahren und wiegt 45 Pfund weniger als mit 30 Jahren – bei Idealgewicht für die Körpergrösse. Als Kind trank er täglich zwei Liter Milch. In der frühen Berufslaufbahn verhöhnte er Vegetarier, gibt er offen zu.

Teil 2. Die Überflusserkrankungen

Wir erfahren in diesem Buchteil Spezifisches je über einzelne Zivilisationskrankheiten, auch Wohlstandskrankheiten genannt. Damit sind Krankheiten gemeint, die in industrialisierten Ländern verbreitete Lebensstile, Verhaltensweisen und Umweltfaktoren auslösen. Die Errungenschaften der Zivilisation, also verbesserte Hygiene, medizinischer Fortschritt in Krankheitsprävention (z. B. Impfungen) und Therapie (z. B. Antibiotikatherapie) sowie eine gesicherte Nahrungsversorgung sind die positiven Seiten der heutigen Zivilisation bezüglich Gesundheit.

2.5. Broken Hearts (p. 111)

Campbell erinnert daran, dass pro Tag ca. 3'000 US-Amerikaner einen Herzinfarkt erleiden, also etwa die gleiche Anzahl, der am 11. September 2001 beim Anschlag auf das World Trade Center (WTC) umgekommenen Personen. (S. 117)

Herzkrankheit

Und auf Seite 128 (engl. S. 123) folgt, dass daran täglich gegen 2000 US-Amerikaner sterben. Dies gemäss National Heart, Lung, and Blood Institute (engl.) in Morbidity and Mortality: 2002 Chart Book on Cardiovascular, Lung, and Blood Diseases.

Schon 1953, am Ende des Koreakrieges, untersuchten Forscher Herzen von 300 toten Soldaten im Alter von ungefähr 22 und fand bei 77,3 % ausgeprägte Anzeichen für eine Herzkrankheit. Sie alle erlitten nie ein Herzproblem oder bekamen eine Diagnose dafür.

Der Autor erklärt anschliessend die Zusammenhänge von Plaques (Arteriosklerose) mit den Kollateralen, die der Körper bildet, um den Blutfluss doch noch einigermassen aufrecht zu erhalten.

Etwa 15 der vorher genannten Herzen junger Männer wiesen Ablagerungen auf, die 90 % der Arterie verstopften. Das sind aber nicht die für einen Herzinfarkt verantwortlichen, sondern solche, die weniger als 50 % ausmachen. Da ist die Gefahr grösser, dass die Kuppe einreisst und schliesslich Klumpen entstehen. (S. 119)

Wir erfahren danach Details über die wichtige Framingham-Herzstudie. Sie offenbart z.B., dass Männer mit Cholesterinwerten von mehr als 244 mg/dl dreimal mehr Herzinfarkte aufweisen als solche mit Werten unter 210 mg/dl.

Männer mit Cholesterinwerten von mehr als 244 mg/dl weisen dreimal mehr Herzinfarkte auf.© CC0, Jakov/Yaddah, Wikipedia

Cholesterin und Herzinfarkt

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Wir erhalten die Werte mit dem Lipidstatus (Lipide). Dabei kommen die Resultate in mmol/L. Cholesterin (T-Cho) sollte <5.0 anzeigen, Triglyceride (TG) <2.0 und HDL-Cholesterin (HDL-c) >1.0. HDL kommt von High Density Lipoprotein.

Bei Gesamtcholesterin, LDL oder HDL entsprechen 100 mg/dl 2,6 mmol/l oder umgekehrt 1 mmol/l 39 mg/dl. Bei Triglyzeride ist die Umrechnung 100 mg/dl entsprechen 1,1 mmol/l oder 1 mmol/l entsprechen 88 mg/dl.

Man weiss schon lange, dass z.B. Männer japanischer Herkunft, die in Hawaii oder Kalifornien leben, viel höhere Blutcholesterinwerte aufweisen als solche, die in Japan leben.

1946 legte der Arzt Dr. Lester Morrison, Los Angeles, eine Studie an zu mehr als 100 Menschen, die einen Herzinfarkt überlebten. Die Hälfte ass weiter wie gewohnt, die andere Hälfte reduzierte die Menge an Fleisch deutlich. Nach acht Jahren lebten noch 24 % aus der ersten Gruppe aber 56 % aus der zweiten. Nach 12 Jahren lebten keine mehr aus der ersten Gruppe, doch 38 % aus der zweiten.

Eine Ärztegruppe in Nordkalifornien wählte eine grössere Anzahl von Menschen mit fortgeschrittener Herzerkrankung aus und setzte sie auf eine fett- und cholesterinarme Diät. Sie erzielten eine viermal niedrigere Sterblichkeitsrate als Patienten, die nicht mitmachten.

Man fand heraus, dass der Konsum von pflanzlichem Protein den Cholesterinspiegel effizienter senken kann als die Reduktion der Fett- und Cholesterinaufnahme.

Trotzdem blieb ein Streit zwischen Vertretern des Status quo und Vertretern einer Prävention durch Ernährungsaufklärung. Stattdessen kommen chirurgische Eingriffe und Medikamente zum Einsatz. Das ist wichtig – und die Prävention? Das Establishment übernahm während Jahrzehnten keine Erkenntnisse aus der Ernährung, sondern negierte sie.

Erkenntnisse aus der Ernährung

Dies trotz den erfolgreichen Studien durch Dr. Caldwell B. Esselstyn Jr am Behandlungszentrum für Herzerkrankungen in Cleveland. Dieser begann 1985 mit schliesslich 18 Patienten, die zusammen innerhalb der letzten acht Jahre vor Beginn der Studie 49 koronare Ereignisse durchgemacht hatten, wie Angina pectoris, Bypassoperationen, Herzinfarkten (Myokardinfarkt), Schlaganfällen und Angioplastien.

Zu Beginn lag ihr durchschnittlicher Cholesterinwert bei 246 mg/dl. Esselstyn sah seine Patienten alle 14 Tage, nahm Blutproben etc. und besprach das Verhalten. Bald wiesen die Patienten einen durchschnittlichen Cholesterinwert von nur 132 mg/dl auf.

Vor allem sank auch das LDL-Cholesterin dramatisch. In den folgenden elf Jahren gab es genau EIN koronares Ereignis unter den 18 Patienten, die sich an die Diät hielten. Dieses Ereignis ereilte einen Patienten, der zwei Jahre lang von dieser Ernährungsweise abwich. Dann litt er infolgedessen an Brustschmerzen (Angina pectoris) und nahm daraufhin seine gesunde Ernährung auf pflanzlicher Basis wieder auf. Darauf erlitt er keine Zwischenfälle mehr.

70 % der Patienten von Esselstyn erfuhren eine Öffnung ihrer nicht mehr durchgängigen Arterien. Campbell veröffentlicht ein Bild (Angiografie) der Blutgefässe mit einer arteriellen Stenose (Verengung) vor und nach dem Ernährungsprogramm. Das Bild demonstriert sehr deutliche Unterschiede. (S. 133)

Von den erwähnten 18 Patienten leben 2003 noch alle ausser einem, obwohl sie nach den 17 Jahren nun alle auf ihre Siebziger und Achtziger zugehen.

Ähnliche Erfahrungen sammelte Dr. Dean Ornish, ein Abgänger der medizinischen Fakultät in Harvard. Bei seiner Lifestyle-Heart-Studie behandelte er 28 Patienten alleine mit der Ernährungsumstellung ohne tierische Produkte ausser einem Eiklar und einer Tasse fettarmer Milch oder Joghurt pro Tag plus eine Stunde Stressmanagement und drei Stunden pro Woche körperliche Betätigung.

Nach einem Jahr wies diese Gruppe einen Cholesterinwert von 172 auf statt den anfänglichen 227 mg/dl, wobei das LDL-Cholesterin von 152 auf 95 mg/dl sank. Häufigkeit, Dauer und Schwere ihrer Brustschmerzen (Angina pectoris) gingen stark zurück. Nicht alle hielten das so strikt, doch die besten Teilnehmer verminderten ihre arteriellen Blockaden um mehr als 4 %, während die schulmedizinisch behandelte Gruppe in der Zeit einen Zuwachs an Blockaden von 8 % aufwies.

Bei der Gruppe, die mitmachten, reduzierte sich die Häufigkeit von Brustschmerzen um 91 %, bei der konventionellen Gruppe verschlechterte sich der Zustand auf 165 %. (S. 135)

Bis 1998 nahmen rund 200 Personen an dem Lebensstil-Projekt teil, und die Ergebnisse sind phänomenal. Nach einjähriger Behandlung hatten 65 % der Patienten keine Brustschmerzen mehr. Der Effekt war noch dazu von Dauer. Nach drei Jahren waren über 60 % der Patienten immer noch schmerzfrei

Campbell weist darauf hin, dass 35 % aller Herzinfarkte Amerikaner treffen, die einen Cholesterinspiegel zwischen 150 und 200 mg/dl aufweisen. Das heisst auch, dass 65 % einen höheren Spiegel als 200 mg/dl aufwiesen, also 5,2 mmol/l und darüber. Ein wirklich sicherer Cholesterinspiegel sei unter 150 mg/dl bzw. 3,9 mmol/l. Der Fettanteil soll nicht mehr als 10 % der Gesamtkalorienmenge betragen.

2.6. Adipositas (S. 142)

Das nächste Problem unserer westlichen Ernährungsweise ist die Gewichtszunahme. Bei einem BMI von mehr als 25 gilt der Ausdruck Übergewicht und bei BMI von mehr als 30 sprechen wir von Adipositas, Fettleibigkeit oder Obesitas. Zirka 15 % der Kinder und Jugendlichen zwischen 6 – 19. Lebensjahr sind in den USA fettleibig oder adipös und "weitere 15 % laufen Gefahr, übergewichtig zu werden".

Campbell beschreibt die Folgen für den Erwachsenen. Dabei beleuchtet er auch die Kosten von 70 Milliarden US-Dollar 1999 und im 2002 schon 100 Milliarden Dollar. Die Prävention mit Mitteln von 30 – 40 Milliarden Dollar ist da nicht enthalten.

Studien bei denen Vegetarier und Veganer weniger wiegen

Er benennt Studien bei denen Vegetarier und Veganer im Durchschnitt 3 und 14 kg weniger wiegen. Eine unabhängige Interventionsstudie liess übergewichtige Teilnehmer dazu anregen, beliebig viel fettarme vollwertige pflanzliche Nahrungsmittel zu essen. Diese Leute verloren innerhalb dreier Wochen durchschnittlich 7,7 kg. Am Pritikin-Center erzielten 4'500 Patienten ähnliche Resultate. Sie verloren 5,5 % ihres Körpergewichts. (S. 146)

Eine andere Interventionsstudie resultierte in 11 kg Gewichtsreduktion nach einem Jahr. Diese Reduktionen erfolgen dann nicht, wenn Süssigkeiten, Teigwaren etc. einen grösseren Anteil einnehmen.

Der Autor schreibt: Einige Menschen werden Vegetarier und ersetzen das Fleisch bloss durch Milchprodukte, zusätzliche Fette und raffinierte Kohlehydrate, die Nudeln aus raffiniertem Getreide, Süssigkeiten und Mehlspeisen einschliessen. Ich bezeichne diese Leute als "Junkfood-Vegetarier", weil sie keine nährstoffreiche Kost zu sich nehmen. (S. 146)

Dabei erwähnt er auch die regelmässige körperliche Betätigung. Zudem spricht er die Thermogenese an, also die Produktion von Körperwärme und beobachtet, dass Vegetarier in Ruhephasen wegen höherer Stoffwechselrate mehr verbrennen. Von höherem Verdauungsaufwand bei natürlich essenden Vegetariern schreibt er nicht.

2.7. Diabetes (S. 153)

Eine Grafik von H.P. Himsworth beweist uns die Unterschiede an Ernährungsweisen und Todeshäufigkeit infolge von Diabetes um ca. 1925, als die heutigen Mittel noch nicht existierten. Sie demonstriert klar: Wenn der Kohlenhydratkonsum steigt und gleichzeitig die Fettaufnahme zurückgeht, sinkt die Anzahl der Toten infolge von Diabetes von 20,4 auf 2,9 pro 100'000 Menschen.

Diabetes Type I und Diabetes Type II

Hier erklärt der Autor Unterschiede zwischen Diabetes Typ I, bei dem ein Körper die angemessene Menge an "I." nicht mehr produziert, und Typ II bei dem genügend "I." da ist aber die Zellen nicht mehr angemessen darauf reagieren. Insulinresistenz nennt sich der Ausdruck dafür. Der ökonomische Tribut für Diabetes (Zuckerkrankheit) beträgt in den USA 130 Milliarden US-Dollar pro Jahr.

Dann beschreibt er die Komplikationen von Diabetes wie Herzerkrankung mit zwei- bis viermal so hohem Sterberisiko, Gehirnschlag, Bluthochdruck, Erblindung, Nierenerkrankungen, Erkrankungen des Nervensystems, erhöhte Anfälligkeit für andere Erkrankungen etc. 70 % der Menschen mit Diabetes erhalten auch Bluthochdruck.

Campbell beschreibt einige Studien, die alle in die gleiche Richtung weisen:

Weniger tierische Lebensmittel, weniger Diabetes.

Das ist eine schwer vorstellbare Konsequenz. Die Untersuchungen in England und Wales in den Kriegsjahren und unmittelbar danach, also von 1940 – 1950 demonstrieren das gleiche Muster, tierische Anteile gingen drastisch zurück in der Ernährung und Diabetes ebenfalls.

Stationären Massnahmen

Dann stellt er die stationären Massnahmen des Arztes James Anderson vor, der allein Ernährungsmassnahmen einsetzte um je 25 Diabetiker Typ 1 und Typ II zu behandeln, die Spritzen mussten. "Nach nur drei Wochen waren die Typ 1-Diabetiker in der Lage, ihre Insulinmedikation durchschnittlich um 40 % zu senken!" Dabei sank auch ihr Blutcholesterinspiegel um gut 30 %. (S. 159)

Von den Typ II Diabetikern, die diese ballaststoffreiche, fettarme Diät zu sich nahmen, durften 24 von 25 ihre Insulinmedikation einstellen, um im Normalwert zu bleiben!

Darunter ein Mann, der seit 21 Jahren daran litt und vorher 35 Insulineinheiten täglich einnehmen musste. Auch das Pritikin-Center erreichte ähnliche Resultate: Von 40 Patienten in medikamentöser Behandlung durften 34 diese nach nur 26 Tagen absetzen, ohne den Normalwert zu überschreiten. (S. 161)

Eine spätere Studie untersuchte Gruppen mit erhöhtem Blutzucker als Vorstufe zu Diabetes. Die eine Gruppe erhielt ein Dimethylbiguanid, das heute als first-line Medikament gegen Diabetes mellitus Typ 2 verordnet ist plus Ernährungsrichtlinien, eine andere eine intensive Lebensstilberatung inkl. Bewegungsprogramm.

Bei der Metformingruppe traten nach drei Jahren 31 % weniger Diabetesfälle auf als bei einer Placebogruppe mit den gleichen konventionellen Ernährungsrichtlinien.

Doch die Lebensstilgruppe konnte 58 % weniger Diabetesfälle aufweisen. Dazu profitierte diese Gruppe noch bei anderen Krankheiten.

Senfkohl, reich an Vitaminen und Spinat mit Pilzen und Tofu© CC-by 2.0, Wikipedia, Magnus Manske, ProkenSphere, Foundation Diet and Health Switzerland

2.8. Häufige Karzinome: Brust, Prostata, Dick- und Mastdarm (S. 165)

Campbell geht hier zuerst auf Brustkrebs ein, erwähnt die genetischen Risikofaktoren BRCA1 und BRCA2 und die grössere Auswirkung durch die der Lebensweise. Er erwähnt, dass Früherkennung eventuell nur deshalb zu einer Lebensverlängerung führt, weil das Problem früher bekannt ist.

Er weist auf Studien hin, von denen einige besagen, dass der bekannte selektive Estrogenrezeptormodulator "TAM" das Auftreten von Brustkrebs zu verhindern vermag. Europäische Studien jedoch verneinten statistisch signifikanten Nutzen von "TAM", sondern hoben sogar Risiken für Schlaganfall, Gebärmutterkrebs, Katarakt, tiefe Venenthrombose und Lungenembolie hervor.

Verschiedene Zusammenhänge bezüglich Brustkrebsrisiko

Schon eine moderate Ernährungsumstellung allein brächte grösseren Nutzen: Die Anwendung der Ernährung als wirksame Behandlungsmethode von bereits diagnostizierten Erkrankungen ist in Humanstudien über fortgeschrittene koronare Herzkrankheit, klinisch dokumentieren Typ II-Diabetes, fortgeschrittenes Melanom und bei Leberkrebs in Tierversuchen gut belegt.

Umweltgifte wie polyzyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) kann unser Körper umwandeln und ausscheiden, doch hängt das "sehr stark von dem, was wir essen" ab. Die richtige Zusammensetzung unseres Essens verhindert die PAK, sich an die DNA zu binden und Schaden anzurichten. (S. 173)

Der Autor beschreibt die verschiedenen Zusammenhänge bezüglich Brustkrebsrisiko und kommt auch auf das Thema Hormonersatztherapie (HET). Er ist der Ansicht, dass das mehr schade als nützt. Das erklärt er anhand von fünf Gründen.

Es ist bekannt, dass Dickdarmkrebs einschliesslich Mastdarmkrebs von Kultur zu Kultur extrem variiert. Früher galten genetische Unterschiede als Ursache. Heute erkennt die Wissenschaft die Ursache im Lebensstil. Die China Study bestätigt das auch sehr deutlich.

Zusammenhang zwischen Dickdarmkrebs und Fleischkonsum

Vor 30 Jahren entstand eine umfassende Studie in 32 Ländern (Ferlay J, Bray F, Pisani P, et al.), die den grossen Zusammenhang zwischen Dickdarmkrebs und Fleischkonsum aufdeckte. Denis Parsons Burkitt ist zudem der Ansicht, dass die Aufnahme von genügend Ballaststoffen für den Verdauungstrakt essenziell sei. Diese kommen nur in pflanzlichen Nahrungsmitteln vor (S. 178) – und viel seltener in den daraus erzeugten Produkten.

Wir erfahren Resultate über verschiedene Studien inkl. der EPIC-Studie mit Daten von über 519'000 Menschen aus Europa und der Studie an weissen Südafrikanern (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition). Am günstigsten wirken sich Blatt- und Fruchtgemüse aus, weniger die Wurzelanteile. Tierische Produkte wirken in hohem Masse am ungünstigsten.

Redaction comment

Erstaunlich für Wikipedia:

"Teilnehmer mit einem hohen BMI starben im Vergleich zu Teilnehmern mit mittlerem BMI häufiger an Krebs- oder Herz-Kreislauf- Erkrankungen. Studienteilnehmer mit einem niedrigen BMI starben hingegen häufiger an Erkrankungen der Atmungsorgane." …

"Rohrman et al. veröffentlichten im März 2013 eine Analyse der EPIC-Daten (engl. abstract, Volltext) die den Zusammenhang zwischen dem Konsum von rotem Fleisch, verarbeitetem Fleisch und Geflügel und dem Risiko für einen frühen Tod untersuchte.

Die Forscher werteten die Daten von insgesamt 448'568 Männern und Frauen aus, die zu Studienbeginn noch nicht an Krebs erkrankt waren und auch keinen Schlaganfall oder Herzinfarkt gehabt hatten. Bei allen Teilnehmern war bekannt, wie sie sich ernährten, wie viel sie sich bewegten, ob sie rauchten und wie ihr Body-Mass-Index war.

Am Anfang der Studie waren alle Teilnehmer zwischen 35 und 69 Jahre alt. Sie stammten aus zehn europäischen Ländern und wurden im Durchschnitt 12,7 Jahre lang begleitet. 26'344 Teilnehmer starben in diesem Zeitraum.

Die Analyse zeigte, dass der Konsum von verarbeitetem Fleisch (also Wurst) statistisch signifikant mit einer höheren Sterblichkeit korreliert: Jene Teilnehmer, die täglich mehr als 160 Gramm verarbeitetes Fleisch assen, hatten ein 44 Prozent höheres Risiko, in der Zeit der Studie zu sterben, als Teilnehmer, die nur rund 20 Gramm pro Tag verzehrten." ...

"Die vor Jahren empfohlene Maxime „5 mal täglich Obst und Gemüse“ basierte auf gesundheitspolitisch wünschenswerten Annahmen, die jedoch einer wissenschaftlichen Grundlage entbehrten". Ja, das schreibt auch Prof. Dr. CAMPBELL – wenn gleichzeitig der Fleischkonsum mehr als 10 % der Proteine abdeckt.

Schliesslich kamen auch andere Faktoren in die Untersuchung. Kalzium hemme das Wachstum kritischer Zellen im Dickdarm und binde intestinale Gallensäure.

Eine Aussage, auf die sich die Milchindustrie gerne beruft, um den Milchkonsum als notwendig zu rechtfertigen.

Die Wahrheit ist: "Die Teile der Welt, wo am meisten Kalzium konsumiert wird, nämlich Europa und Nordamerika, weisen die höchsten kolorektalen Krebsraten auf". Auch körperliches Training übt eine Schutzwirkung aus. (S. 183)

Der Autor empfiehlt ab Alter 50 und bei Risikopatienten ab Alter 40 alle fünf bis zehn Jahre eine Koloskopie zu veranlassen. Genetische Disposition für Darmkrebs wirkt nur zwischen ein bis drei Prozent, doch das Vorkommen in der Familie gewichtet noch mehr. Da ähneln sich auch die Essgewohnheiten.

Bezüglich Prostatakrebs erklärt der Autor, dass etwa die Hälfte aller Männer über 70 Jahre einen latenten Prostatakrebs aufweisen. Aber nur 7 % aller diagnostizierten Opfer von Prostatakrebs sterben innerhalb von fünf Jahren. Er fand bestätigt, dass die Ernährung eine Schlüsselrolle spielt, ob Prostatakrebs sich entwickelt oder nicht. "Überraschenderweise besteht ein konkreter Zusammenhang zwischen Prostatakrebs und dem Konsum von Milchprodukten.

Männer mit dem höchsten Konsum an Milchprodukten wiesen ein bis zu vierfaches Risiko für metastasierenden oder tödlichen Prostatakrebs

Eine 2001 erschienene Übersichtsarbeit könnte nicht überzeugender sein". (S. 186).

Männer mit dem höchsten Konsum an Milchprodukten wiesen ein bis zu vierfaches Risiko für metastasierenden oder tödlichen Prostatakrebs im Vergleich zu einem niedrigen Konsum an Milchprodukten auf.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Konsum von Milchprodukten einer der konsistentesten Ernährungsfrühindikatoren für Prostatakrebs in der veröffentlichten Literatur ist.

Campbell sieht den Grund vor allem wegen dem insulinaehnlichen Wachstumshormon IGF-1. Unter ungesunden Bedingungen steigert der die Teilungsrate und das Wachstum neuer Zellen direkt. Dazu referenziert er sieben Studien.

Hohe IGF-1-Spiegel und ein niedriger Blutspiegel eines bestimmten Proteins bewirken ein 9,5-mal so hohes Risiko für einen fortgeschrittenen Prostatakrebs.

Unser Körper produziert auch mehr IGF-1, wenn wir mehr Nahrungsmittel tierischen Ursprungs wie Fleisch und Milchprodukte essen – erwähnen verschiedene Studien.

Das Tierprotein blockiert auch die Entstehung von Vitamin D in unserem Körper – aber auch das Kalzium der Milch tut das.

Der Autor erklärt: Die meisten Ernährungsexperten, Forscher und Ärzte sind – als Gesamtes – entweder unwissend bezüglich dieser wissenschaftlichen Belege, oder nicht willens sie anzuerkennen. Aufgrund dieses miserablen Zustands werden Amerikaner um die Informationen betrogen, die ihr Leben retten könnten.

2.9. Autoimmunerkrankungen (S. 195)

Bei dieser Krankheitsgruppe attackiert der Körper sich selbst systematisch. Das ist schwer zu behandeln und zunehmender Verlust an körperlicher und mentaler Funktion ist die Folge. Er zählt 17 Autoimmunerkrankungen auf, darunter Multiple Sklerose (MS), Diabetes Typ I, rheumatoide Arthritis, Schilddrüsenstörungen (wie Morbus Basedow), Vitiligo (Weissfleckenkrankheit), perniziöse Anämie als Folge einer Typ-A-Gastritis etc.

Der Autor weist darauf hin, dass das Immunsystem mit einem militärischen Netzwerk zu vergleichen sei, nicht wie ein Organ. Er erklärt dann die einzelnen Träger von Funktionen und wie diese arbeiten. Die im Knochenmark aus Stammzellen gebildeten weissen Blutzellen (Leukozyten) nennen wir B-Zellen (bones). Unreife Zellen wandern zudem zum Thymus, der sie bei Bedarf spezialisiert. Diese nennen wir T-Helferzellen. Die fremden Angreifer, z.B. Viren oder Bakterien, entsprechen Proteinmolekülen, Antigene genannt. Der Körper entwickelt eine Art Spiegelbild, das perfekt zum Antigen passt und dieses zerstört. Das Spiegelbild heisst Rezeptorprotein.

Während der Verdauung beispielsweise, schlüpfen einige Proteine aus dem Darm in unseren Blutstrom, ohne dass sie zuvor komplett in ihre Aminosäuren zerlegt worden sind". … "Eines der Nahrungsmittel, das eine Quelle vieler Fremdproteine ist, die unsere körpereigenen Proteine nachahmen, ist Kuhmilch. (S. 198)

Typ I-Diabetes

Zu Typ I-Diabetes schreibt Campbell: Die meisten Menschen wissen allerdings nicht, dass es überzeugende Belege gibt, dass diese Erkrankung in Zusammenhang mit der Ernährung steht, und zwar insbesondere mit Milchprodukten. Die Fähigkeit von Kuhmilchprotein, Typ I-Diabetes auszulösen, ist gut dokumentiert. Dabei weist er auf drei Arbeiten hin.

Er erklärt dann in acht Schritten, was bei einem Baby passieren kann, das nicht lange genug Muttermilch erhielt und dann Kuhmilchproteine bekommt – und zitiert aus einer Arbeit: Kuhmilch kann eine der verheerendsten Krankheiten verursachen, die einem Kind widerfahren kann. (S. 199)

Eine Studie von 1992 demonstrierte, wie unvollständig verdautes Kuhmilchprotein namens bovines Serumalbumin (BSA) den Antikörperspiegel auf über 3,55 bringt, wenn Typ I-Diabetes vorliegt – alle anderen Kinder wiesen einen Wert darunter auf. Übrigens: Den Begriff BSA erklärt Wikipedia in englisch, in deutsch kommt der Begriff dort nicht vor – Einfluss Milchindustrie?

Campbell erklärt, warum Gene allein nicht isoliert agieren, sondern einen Auslöser benötigen, um ihre Wirkung zu entfalten. Das liess sich auch anhand von eineiigen Zwillingen durch andere Forscher beweisen.

Der Konsum von Kuhmilch bei Kindern zwischen 0 und 14 Jahren in zwölf Ländern zeigt eine beinahe perfekte Übereinstimmung mit Diabetes Typ I. Je mehr Kuhmilch verzehrt wird, desto grösser die Häufigkeit von Typ I-Diabetes. In Finnland tritt Typ I-Diabetes 36-mal häufiger auf als in Japan. (S. 201)

Zwei der bekannten finnischen Studien beweisen das. Sie starteten in den späten 1980er Jahren und Mitte der 1990er Jahre. Die eine wissenschaftliche Studie zeigt sogar dass der Konsum von Kuhmilch das Risiko für Typ I-Diabetes um das Fünf- bis Sechsfache erhöht. Die andere Studie zeigte: Kuhmilch erhöht die Entwicklung von mindestens weiteren drei Antikörpern zusätzlich zu den bisher im Buch vorgestellten. (S. 203)

Der Autor führt zahlreiche Beweise und Beispiele auf, die den Zusammenhang zwischen Konsum von Milch, Milchprodukten und verschiedenen Krankheiten klar und höchst signifikant aufzeigen.

Er weiss aber, dass die Industrie nicht zulässt, dass diese Erkenntnisse Einzug in Arztpraxen halten. Das gäbe für die Industrie ein Existenzproblem. Das Riesenbudget für PR, Marketing und direkte Beeinflussung erleichtert das. Unterdessen steigt Typ 1-Diabetes jährlich um 3% an. (S. 202)

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Übrigens: So wie eine machtvolle Industrie während Jahrzehnten die Aufdeckung der Schädlichkeit der Zigarette durch Kontroversen unterdrückte, tut das jetzt die Milch- und Ernährungsindustrie ebenso erfolgreich.

Sie hat vom Krieg gelernt, wo man sich oder die Gefahrenquelle vollständig vernebelt. Hier sind es zigfach zahlreichere Studien, die so angelegt sind, dass andere Resultate erscheinen.

Mit der Marketingmacht bei den Medien sind diese Resultate zudem leicht zu verbreiten, wärend seriöse Studien bei den Wissenschaftlern bekannt sind aber selten bei Politik und Konsument ankommen. Wie auch?

Multiple Sklerose (MS)

Danach lesen wir über Multiple Sklerose (MS). Der Autor erklärt was dabei passiert und dass MS im Norden 100-mal häufiger vorkommt als am Äquator. Roy Swank in Norwegen und am Neurologischen Institut Montreal studierte als erster bekannter Forscher den Einfluss der Ernährung auf das Vorkommen von MS.

Dort untersuchte Swank 144 MS-Patienten und führte Aufzeichnungen während 34 Jahren darüber.

1990 veröffentlichte er folgende Resultate: Von der Patientengruppe, die während eines frühen Stadiums ihrer Erkrankung mit der Ernährung arm an gesättigten Fetten begann, blieben ungefähr 95 % … für ca. 30 Jahre nur leicht behindert. Lediglich 5 % dieser Patienten starben. Im Gegensatz dazu starben 80 % der Patienten, die seit deinem frühen MS-Stadium die "schlechte" Ernährung (mehr gesättigte Fette) konsumierten.

Redaction comment

Auch solche Erfolgsmeldungen über Erfahrungen mit möglichst wenig tierischem Protein bekommen keine Stimme bei Wikipedia. Die Resultate sind wohl besser als Medikamente, doch kostet das nichts, hat also keine Lobby.

Die verschiedenen Verlaufsformen der Multiplen Sklerose (MS) als Diagramm.© Public Domain, Vhancer, Википедия

In jüngerer Zeit bestätigen zahlreiche Studien die Beobachtungen von Swank. Bei einem Heilmittel würde jetzt eine Firma damit Milliardenumsätze erzielen, meint Campbell. Auch der oben erwähnte James Anderson praktizierte erfolgreich mit Ernährungstherapie.

Dass auch im hohen Norden an Küstengebieten mit hohem Fischkonsum viel weniger MS auftritt, führten Forscher auf die Omega-3-Fettsäuren zurück. Die Menschen dort nehmen viel weniger Milchprodukte zu sich, doch das blieb unerwähnt.

Die Websites für Hilfe bei MS spricht nicht an, dass Milchprodukte das grösste Problem für MS-Patienten bilden …

"Normal" sind bei uns die gewohnten Essensweisen und die gewohnten Zivilisationskrankheiten, nicht ein gesundes Verhalten. Das gilt als abwegig – einzig viel Bewegung gilt als gesund.

2.10. Weitreichende Auswirkungen: Krankheiten der Knochen, Nieren, Augen und des Gehirns (S. 216)

Campbell versucht uns durch die erdrückende Vielfalt der Anzahl von fremden Studien und der sehr signifikanten Korrelation zwischen Pflanzennahrung mit mehr Gesundheit und Nahrung mit tierischen Produkten mit mehr Zivilisationskrankheiten zum Nachdenken zu zwingen.

Mit einzelnen Studien kann man praktisch jede Ansicht stützen, doch wenn tausende von wissenschaftlichen Untersuchungen zeigen, dass überwiegend pflanzliche Ernährung zu besserer Gesundheit führt, müsste man schon aufhorchen.

Bei der Osteoporose demonstriert er uns, dass da, wo Personen mehr Kuhmilch und Milchprodukte essen, auch mehr Osteoporose vorkommt und umgekehrt. Amerikanische Frauen ab 50 weisen z.B. eine der höchsten Raten an Hüftfrakturen der Welt auf. Einige Länder in Europa, Australien und Neuseeland übertreffen das noch – mit noch mehr Milchkonsum!

Wie die Milchindustrie das Informationsspiel beherrscht

Wie die Milchindustrie das Informationsspiel beherrscht. Eintrag bei Wikipedia in deutsch, Februar 2014:

Zur Prävention trägt eine ausreichende Calcium-Aufnahme von etwa 1 g/Tag entscheidend bei (Basistherapie DVO). Ein Gramm Calcium ist in einem Liter Milch oder 100 g Hartkäse enthalten. Neben Milchprodukten (hierbei vor allem Milch und Joghurt) sind vor allem grüne Gemüsesorten wie Grünkohl und Broccoli sehr gute Calcium-Lieferanten. Wer keine Milch trinkt und keinen Käse isst, sollte täglich 800 mg Calcium in Tablettenform zu sich nehmen.

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Ist typisch für Wikipedia in deutsch! In Englisch kommt das nicht vor, auch ratet man von Tabletten ab.

As of 2013 there is insufficient evidence to determine if supplementation with calcium and vitamin D results in greater harm or benefit in men and premenopausal women.

Low dose supplementation (less than 1 g of calcium and 400 IU of vitamin D) is not recommended in postmenopausal women as there does not appear to be a difference in fracture risk. It is unknown what effect higher doses have. There however may be some benefit for the frail elderly living in care homes.

While vitamin D supplementation alone does not prevent fractures, combined with calcium it might. There however is an increased risk of myocardial infarctions and kidney stones. Vitamin K supplementation may reduce the risk of fractures in post menopausal women; however there is no evidence for men.

Die Tatsache, dass tierisches Protein einen Säureüberschuss verursacht, ist seit den 1880er Jahren bekannt und 1920 dokumentiert. Der Körper hält aber den pH-Wert im Blut sehr konstant um pH 7,36 bis 7,44. Er setzt Kalzium als sehr effektive Lauge ein, um die Säure zu neutralisieren. Das Kalzium holt er aus der Reserve, den Knochen. Das wiederum schwächt den Knochen enorm.

Zusammenfassungen aus verschiedenen Studien

Schliesslich führt das zu einer Kalziumausscheidung über den Urin. Zusammenfassungen aus verschiedenen Studien erfolgten 1974, 1981 und 1990, klärt uns der Autor auf.

Sie demonstrieren, dass eine Steigerung der Proteinaufnahme von 35 auf 78 g pro Tag zu einer alarmierenden 50%igen Erhöhung der Kalziumausscheidung im Urin führt.

Das demonstriert sogar eine Statistik vom Atkins Center.

Auf Seite 219 bringt Campbell eine eindrückliche Grafik über den Zusammenhang zwischen der Aufnahme von tierischem versus pflanzlichen Protein und Hüftfrakturen in verschiedenen Ländern. Die Inzidenz der Hüftfrakturen pro 100'000 Personen/Jahr steigt von praktisch Null bis 200 an. Siehe auch basische Ernährung.

Er führt noch die Arbeiten des Harvard-Professors Mark Hegsted an und erklärt die Regulationsmechanismen (Regulationsabläufe) zwischen Kalzium und 1α,25(OH)2 (Vitamin D3) und die Schädigung der Regulierung bei dauernd hohem Konsum von Kalzium. Das ist direkt ein Garant für Osteoporose – und unsere Ärzte empfehlen höheren Milchkonsum. Da kommt noch der hohe Anteil an Phosphor negativ ins Spiel.

Der Autor führt aber auch die verteufelt widersprüchlichen und verworrenen Details in diesem grossen Forschungszirkus über Osteoporose an und bringt sechs Aussagen dazu. Schliesslich beweisen die Arbeiten, dass der beste Frühindikator für Osteoporose das Verhältnis von tierischem zu pflanzlichem Protein in der Ernährung ist.

Er gibt Tipps für Ernährung und Bewegung, die nicht nur die tierischen Proteine ansprechen: Reichlich Kalzium ist in einer grossen Bandbreite pflanzlicher Nahrungsmittel enthalten. Und schreibt: Solange Sie sich von raffinierten Kohlehydraten, wie zuckerhaltigen Cerealien, Süssigkeiten, Weissmehlnudeln und Weissmehlbackwaren fernhalten, sollten Sie keinerlei Probleme mit Ihrem Kalziumhaushalt haben. Damit meint er Menschen, die ausschliesslich vegan leben oder nahezu. Er erwähnt noch, dass auch übermässige Salzaufnahme ein Problem bildet. (S. 223)

Für die Nieren bilden tierische Produkte eine zusätzliche Belastung

Auch für die Nieren bilden tierische Produkte eine zusätzliche Belastung. Die Grafiken von Prof. W. G. Robertson vom Medical Research Council in Leeds, einem führenden Experten mit Forschergruppe zur Klärung der Ernährung im Zusammenhang mit Nierensteinen, enthüllen das deutlich. Die eindrücklichste Grafik dazu befindet sich auf Seite 225.

Zwei weitere Grafiken verdeutlichen den Einfluss von Tierprotein auf Calcium (Kalzium) und Oxalat im Harn.

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Anmerkung aus Wikipedia: "Da Oxalsäure, aber auch deren Salze, mit Calcium (wird für den Knochenbau benötigt) ein schwer lösliches Salz bildet, ist nur eine langsame Ausscheidung aus dem Körper möglich. Daher sollten wir Oxalsäure und deren Salze nur in geringen Dosen konsumieren. Oxalsäure ist auch in Schokolade, Nüssen, Kakaopulver, Spinatblättern und Rhabarber vorhanden".

Schliesslich greift Campbell auch die Augenprobleme auf. Die Zusammensetzung unserer Mahlzeiten wirken sich vor allem auf Katarakt (Linsentrübung, grauer Star) und Makuladegeneration aus. An solchen Erkrankungen leiden Millionen von älteren Amerikanern.

Die Antioxidanzien aus Gemüse und Obst verhindern diese Krankheit massgeblich. Der Autor erklärt die Zusammenhänge dazu und weist auf zwei massgebende Studien hin. Beide Studien ergaben, dass nicht weniger als 70 – 88 % der durch Makuladegeneration verursachten Erblindungen verhindert werden können, wenn die richtigen Nahrungsmittel gegessen werden.

Spinat und Grünkohl - den besten Schutz gegen Makuladegeneration

Vor allem die Operation des grauen Stars ist bei uns ab etwa Alter 70 schon üblich. Das ist heute eine kleine Sache, doch die Makuladegeneration ist nicht heilbar und fortschreitend und führt langsam zur Erblindung. Der Beginn ist ein gelber Fleck am Ort der Netzhaut, wo das Auge am besten sieht – mit einem allmählichen Funktionsverlust.

Fünf Augenheilzentren arbeiteten zusammen, um mit 356 Menschen im Alter von 55 – 80 Jahren mit fortgeschrittener Makuladegeneration als Untersuchungsgruppe zu arbeiten.

Die Studie entdeckte, dass:

unter Broccoli, Karotten, Spinat, Grünkohl, Kürbis und Süsskartoffel der Spinat und Grünkohl den besten Schutz verliehen.

Studienteilnehmer, die damit viel Carotinoide zu sich nahmen litten 43 % weniger an Erkrankungen als die Gruppe mit wenig Einnahme pflanzlicher Nahrungsmittel.

Die Menschen, die diese dunkelgrünen Gemüse fünfmal oder öfter in der Woche assen, wiesen 88 % weniger Erkrankungen auf als Menschen, die diese Gemüsearten weniger als einmal monatlich zu sich nahmen. Die Gemüse mit wenig Farbe erzielten auch am wenigsten Einwirkungen, nämlich die Kraut / Kohl / Blumenkohl / Rosenkohl-Gruppe.

Bei der Prüfung von fünf Carotinoiden in Nahrungsmitteln entwickelten die aus dunkelgrünen Blattgemüsearten die höchsten Schutzwirkungen. Im Gegensatz dazu zeigten Ergänzungsmittel mit einigen Vitaminen, einschliesslich Retinol (Vorform des "Vitamin" A), Vitamin C und Vitamin E, nur wenig oder keinen günstigen Effekt. (S. 228)

Die zweite Studie verglich 421 Patienten mit Makuladegeneration mit 615 nicht erkrankten Personen. Dabei mass die Studie Anteile im Blut statt bei der Aufnahme und kam zu ähnlichen Schlüssen. Da betrug der Rückgang 65 – 70 %. Auch da wirkten nur die Carotinoide statistisch signifikant, nicht Selen oder gewisse Vitamine.

Auch der Katarakt kommt um 40 % geringer vor, wo Menschen mehr dunkelgrünes Blattgemüse verzehren. Dies anhand einer Studie mit 1300 Menschen von 1988 – 1998.

Das Antioxidans Lutein scheint da massgeblich zu wirken. Klar: Linsengewebe im Auge weist einen wesentlichen Anteil dieser chemischen Verbindung auf. Zentral ist dabei auch das Carotinoid Zeaxanthin.

Die Abnahme des Erinnerungs- und Denkvermögens im Alter verläuft oft schleichend. Einige Personen entwickeln aber Demenz in Form letztlich lebensbedrohender mentaler Störungen. Darunter fallen vaskuläre Demenz, die vor allem durch multiple, kleine Gehirnschläge entsteht und Alzheimer. Dabei kommt Alzheimer etwa viermal mehr vor. Bei Alzheimer häuft sich das Protein Beta-Amyloid in kritischen Gehirnarealen als Plaque an.

Alzheimer

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Nebst genetischer Disposition beschreibt Wikipedia: "Darüber hinaus existieren ernährungsbedingte Risikofaktoren wie der Cholesterinspiegel: bei Cholesterinmangel bilden sich in vitro Beta-Amyloid-Peptide nicht. Damit zu tun hat möglicherweise, dass Aβ-Produktion ausschliesslich in sogenannten Lipid Rafts der Zellmembran stattfindet, und dass diese Gebilde vornehmlich aus Cholesterin bestehen".

"Es scheint allerdings weitere Risikofaktoren zu geben. Mehrere Arzneistoffe erhöhen die Aβ42-Produktion auf gefährliche Level in vitro und im Mausmodell. Verdächtigt werden spezifische Hemmer für die Cyclooxygenase 2 und gewisse Isoprenoide".

Campbell fährt fort: Alzheimer kommt überraschend häufig vor. Es ist bekannt, dass 1 % aller Menschen mit 65 Jahren an Alzheimer leiden, eine Anzahl, die sich jedes fünfte Jahr verdoppelt.

Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen weisen ein zehnfaches Risiko für Alzheimer auf – aber entwickeln auch mehr kardiovaskuläre Erkrankungen, Gehirnschlag und Typ II-Diabetes.

Hypertonie (Bluthochdruck) und erhöhte Blutcholesterinspiegel gelten als Risikofaktoren. Beides ist durch Ernährung beeinflusst – wie auch der dritte Faktor, freie Radikale.

Nahrungsmittel tierischen Ursprungs mangelt es an diesen antioxidanten Schutzschildern und sie neigen dazu, die Produktion freier Radikale und die einhergehende Zellzerstörung zu aktivieren, während pflanzliche Nahrungsmittel mit ihren reichlich enthaltenen Antioxidanzien dazu tendieren, derlei Zerstörung zu unterbinden. (S. 231)

Anhand von Studien an Kindern von Menschen, die z.B. Afrika oder Japan verliessen und unsere Lebensweise annahmen, lässt sich beweisen, dass der Umstand der Lebenshaltung viel mehr zählt als die genetische Disposition.

Thymian als Gewürzpflanze.© CC-by 2.0, Dr. J. Park, USDA

In der Praxis entstehen laufend Studien zu einzelnen Nahrungsbestandteilen wie Vitamin E oder Beta-Carotin. Dabei vergisst man, dass das Grossorchester der Natur funktioniert und ein einzelnes Instrument alleine dem nichts entgegenstellen kann.

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